Die B96 stellt eine bedeutende Nord-Süd-Verbindung dar, die Reisende aus dem Süden zu den beliebten Urlaubszielen Rügen und Usedom führt. Der fortlaufende Ausbau dieser wichtigen Verkehrsachse, inklusive der Errichtung von Umgehungsstraßen, steht seit vielen Jahren im Fokus der politischen Diskussionen. Besonders die Industrie- und Handelskammern (IHK) von Potsdam und Neubrandenburg setzen sich energisch für den konsequenten Ausbau der Straße ein. Laut maz-online.de sind momentan Engpässe und Sicherheitsrisiken zu verzeichnen, da täglich bis zu 14.000 Fahrzeuge die B96 nutzen.
Zu den jüngsten Initiativen gehört eine aktualisierte Informationsbroschüre, die an politisch verantwortliche Entscheidungsträger versendet wurde. Diese beschreibt die Notwendigkeit des Ausbaus und enthält auch Informationen zu geplanten Ortsumfahrungen in Löwenberg/Teschendorf, Gransee, Fürstenberg, Weisdin, Usadel und Warlin. Der Ausbau der B96 ist Teil des Bundesverkehrswegeplans und wird als wichtig für die Lebensqualität und wirtschaftliche Entwicklung der Region angesehen, was die Bürgermeister von Fürstenberg und Neustrelitz deutlich betonen.
Aktueller Stand der Planungen
Das Planfeststellungsverfahren für die Ortsumfahrung Löwenberg/Teschendorf befindet sich derzeit im Gange. Die Linienführung für die Ortsumfahrung Fürstenberg wurde durch das Bundesverkehrsministerium festgelegt und gilt als Vorzugsvariante. Gleichzeitig wagt das Aktionsbündnis „B96-Ausbau: So nicht!“ den kritischen Schritt und warnt vor den potenziellen negativen Auswirkungen auf die Landschaft.
Bildlich gesprochen, verläuft die B96 zwischen Nassenheide und Neubrandenburg als zweispurige Straße durch kleine Orte. Die geplante Umfahrung Löwenberg soll insbesondere die Unfallgefahren reduzieren, da hier die Unfallkostenrate doppelt so hoch ist wie im bundesweiten Durchschnitt. Wie bvwp-projekte.de darlegt, umfasst das Projekt eine Gesamtlänge von 17,6 km, wobei die Gesamtkosten einschließlich Neubau auf rund 96,1 Millionen Euro geschätzt werden. Die bestehende Verkehrsverbindung wird als unzureichend erachtet, während eine Reisezeitverkürzung von etwa sieben Minuten durch die neuen Umgehungen zu erwarten ist.
Bedeutung des Bundesverkehrswegeplans
Der Ausbau der B96 ist nicht nur ein regionales, sondern auch ein bundesweit relevantes Projekt, das im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) koordiniert wird. Laut bundesregierung.de ist der BVWP das zentrale Planungs- und Steuerungsinstrument der Bundesregierung für die Verkehrsinfrastruktur und umfasst alle Projekte sowie den Erhaltungsbedarf für die nächsten 10 bis 15 Jahre. Die Bundesregierung hat die Aufgabe, den Ausbau durch geeignete Gesetzesvorhaben zu beschleunigen und gleichzeitig Umweltaspekte zu berücksichtigen.
Die Verknüpfung von Umwelt- und Verkehrsinteressen wird durch eine umfangreiche Strategische Umweltprüfung untermauert, die bei der Planung von Bundesstraßen, aber auch anderer Verkehrsinfrastruktur durchgeführt wird. In diesem Kontext hat die Regierung auch Mechanismen zur Verbesserung der Planungs- und Genehmigungsprozesse eingeführt, um den Ausbau der notwendigen Verkehrswege zügig voranzubringen.
Die Zukunft der B96 und ihre Umgehungsstraßen bleiben eng mit den Überlegungen und Aktivitäten des Bundesverkehrsministeriums verknüpft. Die IHK fordert die Verantwortlichen auf, dieses Thema endlich zur Chefsache zu machen.