
Am 11. Februar 2025 hat ein umfassender Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr in Mecklenburg-Vorpommern begonnen. Dieser Streik, der von der Gewerkschaft Verdi organisiert wird, sorgt für einen „kompletten Stillstand“ in allen Regionen des Bundeslandes, mit Ausnahme der Mecklenburgischen Seenplatte, so der Verhandlungsführer von Verdi, Sascha Bähring. Betroffen sind unter anderem die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG), deren Bus- und Bahnverkehr vollständig eingestellt wurde, sowie die Fähre zwischen Gehlsdorf und Kabutzenhof, die ebenfalls ausfiel. Zehntausende Fahrgäste der RSAG sind von den massiven Einschränkungen betroffen.
Die Warnstreiks, die am Montag ihren Anfang nahmen, sind Teil einer bundesweiten Protestaktion, die in mehreren Bundesländern zu ähnlichen Einschränkungen im Nahverkehr führt. In Berlin etwa wird nur die S-Bahn betrieben, während der gesamte Bus-, Tram- und U-Bahnverkehr weitgehend eingestellt ist. Der Streik bei der BVG dauert 24 Stunden und betrifft einen Großteil der Berliner Verkehrsinfrastruktur.
Forderungen der Gewerkschaft
Verdi hat in den laufenden Tarifverhandlungen Lohnerhöhungen von monatlich 430 Euro sowie eine jährliche Sonderzahlung von 500 Euro gefordert. Diese Forderungen umfassen etwa 2.800 Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern, die von den Verhandlungen betroffen sind. Der kommunale Arbeitgeberverband hat für Dienstag ein neues Angebot angekündigt, bezeichnete die Forderung nach einer monatlichen Erhöhung von 430 Euro jedoch als unangemessen.
Die Forderungen der Gewerkschaft sind Teil einer breiteren Bewegung, die rund 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst, darunter auch medizinisches Personal und Verwaltungsangestellte, betrifft. Verdi setzt sich für eine Lohnerhöhung von 8 Prozent sowie zusätzliche freie Tage ein. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, den zunehmenden Druck auf die Beschäftigten zu verringern und die Attraktivität der Berufe im öffentlichen Dienst zu erhöhen.
Bundesweite Streikbewegung
Die aktuellen Warnstreiks sind keine isolierten Ereignisse. In Nordrhein-Westfalen kommt es zu einem Stillstand des Nahverkehrs in Städten wie Bochum, Witten und Herne. In Baden-Württemberg sind die privaten Omnibusanbieter betroffen, während in Hannover am Dienstag alle Bus- und Stadtbahnlinien bestreikt werden. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesinnenministerium angeführt, dass insgesamt 2,6 Millionen Beschäftigte bei kommunalen Arbeitgebern betroffen sind, was die Dimension der aktuellen Streikbewegung verdeutlicht.
Zudem äußert der Beamtenbund dbb, dass 570.000 Stellen im öffentlichen Dienst unbesetzt sind, was den Druck auf die Beschäftigten weiter erhöht. In der vorangegangenen Tarifrunde wurden bereits Erhöhungen von 5,5 % sowie Sonderzahlungen von 3.000 Euro vereinbart, doch die aktuellen Forderungen der Gewerkschaften sind deutlich ambitionierter und sollen dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verbessern.