Inmitten eines parteiinternen Streits innerhalb der SPD, der die Namen von Kanzler Olaf Scholz und Verteidigungsminister Boris Pistorius ins Rampenlicht rückt, zieht eine kleine Tischlerei in Springe unerwartet große Aufmerksamkeit auf sich. Diese ist nach den beiden Politikern benannt: „Scholz & Pistorius“. Die Situation hat dazu geführt, dass die Tischlermeister Michael Förster und seine Frau Katja, die den Betrieb leitet, plötzlich in den Fokus der Medien geraten, berichtete die Rems Zeitung. Ein Fernsehteam des WDR kam spontan, um vor Ort zu drehen, was zur sofortigen Nachfrage bei der Tischlerei führte. Von Tagesthemen und Radiosendern folgten Interviewanfragen, was den Betrieb auf ungeahnte Weise belebt hat.
Von der Tischlerei zur politischen Bühne
Die zwei Gründer, Horst Scholz und Wilfried Pistorius, übernahmen 1966 die Bau- und Möbeltischlerei in Springe und haben sich seitdem einen hervorragenden Ruf für maßgeschneiderte Lösungen erworben. Der erste Standort brannte 1971 nieder, doch der Betrieb startete schnell in neuen Räumlichkeiten an der Friedrichstraße und zog 1986 schließlich an die heutige Adresse in der Philipp-Reis-Straße. Michael Förster, der 2000 die Leitung übernahm, schätzt die humorvollen Verbindungen zwischen den beiden Politikern und dem Familienbetrieb sehr, wie aus der Berichterstattung von Scholz-Pistorius.de hervorgeht. „Es ist einen Scherz wert – wir haben die Namen, aber weniger Einfluss“, fügte Förster mit einem Lächeln hinzu.
In der Debatte um die „K-Frage“ sehen nicht nur die Bürger, sondern auch die Mitarbeiter der Tischlerei Parallelen zwischen den beiden Politikern. Förster hat seine eigene Meinung dazu: „Ich bin für Pistorius“, gesteht er, auch wenn er betont, dass die SPD nicht seine bevorzugte Wahl sei. Seine Erfahrungen als Selbstständiger haben ihm gezeigt, wie herausfordernd die Anforderungen an politische Führer sind. „Es ist immer leichter, aus der zweiten Reihe zu rufen“, schlussfolgerte er, während das Unternehmen nun vermehrt im öffentlichen Interesse steht.