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Hansa Rostock reagiert: Ticketvergabe nach Fan-Ausschreitungen eingeschränkt

In einem deutlichen Schritt gegen die wiederholten Ausschreitungen seiner Fans hat der FC Hansa Rostock nach den Krawallen bei den letzten Spielen Konsequenzen gezogen. In einer offiziellen Mitteilung teilte der Verein mit, dass als Reaktion auf die Vorfälle beim Auswärtsspiel in Aachen sowie dem Heimspiel gegen Dynamo Dresden der DFB voraussichtlich empfindlichere Strafen verhängen wird. Zu den möglichen Maßnahmen gehören Geldstrafen und Sanktionen gegenüber den betreffenden Fangruppierungen. Ostsee Zeitung berichtet, dass ab sofort Tickets für Auswärtsspiele nur noch an Vereinsmitglieder verkauft werden. Hierbei ist eine Begrenzung auf ein Ticket pro Mitglied vorgesehen.

Die Ticketvergabe wird zukünftig für die verbleibenden Auswärtsspiele der Saison 2024/25 von Spiel zu Spiel beurteilt, womit die Situation nach jedem Spiel neu bewertet wird. Im schlimmsten Fall könnte es sogar dazu kommen, dass keine Tickets mehr für Auswärtsspiele ausgegeben werden. Um den Zulauf zu regulieren, wird die Vorverkaufsphase zeitlich eingeschränkt. Sebastian Eggert, der Aufsichtsratschef, äußerte sich mit Verärgerung über die sich häufenden Vorfälle von Fan-Gewalt, während Jürgen Wehlend, der Vorstandsvorsitzende, eine Null-Toleranz-Politik gegenüber jeglicher Gewalt und Vandalismus verkündete.

Stadionverbote und bauliche Maßnahmen

Die Vorfälle in Aachen führten zu gravierenden Schäden im Stadion, wobei fast 700 Sitzschalen herausgerissen und Toilettenanlagen zerstört wurden. In Reaktion darauf hat Hansa Rostock angekündigt, gegen die identifizierten Randalierer Stadionverbote zu verhängen und die Kosten der entstandenen Schäden von diesen zurückzufordern. In einem weiteren Schritt wird beim vereinsexternen Sicherheitsdienst der Polizei eine Kommission eingerichtet, die Fotobeweise und Videosichtung der Ausschreitungen überwachen soll.

Um zukünftigen Vorfällen entgegenzuwirken, hat der Verein zudem ein vorläufiges Choreografie-Verbot bei Heimspielen ausgesprochen, das bis Ende März gelten soll. Die Verlängerung dieses Verbots wird von weiteren Vorfällen abhängig gemacht. Auch für die Spiele gegen Hannover 96 und den VfL Osnabrück werden Tickets ausschließlich für Vereinsmitglieder im Einzelkauf vergeben. Da die Sicherheitslage weiterhin angespannt ist, gelten für die Partie gegen den FC St. Pauli besonders strenge Verkaufsregeln. Ministerin Stefanie Drese (SPD) begrüßte die entschiedene Haltung des Vereins und dessen aktive Maßnahmen.

Kritik an Gewalt im Fußball

Die Krawalle sind jedoch nicht nur ein Problem von Hansa Rostock. Ausschreitungen beim Fußball sind immer wieder ein Thema und finden regelmäßig statt. Ein Beispiel ist das Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln, bei dem vermummte Fans auf den Rasen stürmten. Solche Vorfälle werfen ein Licht auf die vielschichtige Problematik der Fankultur in Deutschland, in der sowohl friedliche als auch gewalttätige Ultras präsent sind. Auch der DFB hat in der Vergangenheit immer wieder Geldstrafen gegen Vereine verhängt, um gegen Fan-Gewalt vorzugehen.

Die Debatte um die Zukunft der Ultras, ihre Rolle im Fußball und die zunehmend strengen Regulierungen könnten das Image und die Kultur rund um das Spiel nachhaltig verändern. Hansa Rostock ist nicht allein in seinem Bestreben, die Fankultur zu reformieren. Es bleibt abzuwarten, ob die eingeleiteten Maßnahmen tatsächlich zu einer dauerhaften Verbesserung führen werden. Hansa selbst hat angekündigt, ein „Fan-Forum“ zu planen, um den Austausch zwischen Verein, Fans und Mitgliedern zu intensivieren.

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