
Der Prozess gegen einen 36-jährigen mutmaßlichen Cannabis-Dealer aus Bad Pyrmont nahm kürzlich eine unerwartete Wendung, als sein Pflichtverteidiger, Bijan Tamrzadeh Zaviejegi, im Landgericht Hannover nicht einlassen wurde. Der Anwalt hatte bei sich eine Schusswaffe und verweigerte die Körperkontrolle, was dazu führte, dass der Angeklagte den ersten Verhandlungstag ohne anwaltlichen Beistand absolvieren musste. In dieser Situation sprang kurzfristig der Hamelner Rechtsanwalt Roman Klodnyckyi als Wahlverteidiger ein, was diesen sichtlich überforderte, wie dewezet.de berichtete.
Die Anklage wirft dem Pyrmonter vor, zwischen April 2020 und August 2021 über 21 Kilogramm Marihuana im Wert von rund 90.000 Euro für den weiteren Verkauf erworben zu haben. Im Kontext dieser Vorwürfe hebt die Staatsanwaltschaft hervor, dass bei der Razzia, die zur Festnahme des Angeklagten führte, zusätzliche belastende Beweise gefunden wurden, darunter Waffenzubehör, das auf eine Gefährdung der Abnehmer schließen ließ. Der Angeklagte steht nicht nur wegen Drogenhandels im Visier der Ermittler, sondern ist auch Teil einer größeren Untersuchung über organisierte Kriminalität, basierend auf entschlüsselten Kommunikationsdaten aus dem sogenannten EncroChat-Netzwerk.
Komplexität der Verteidigung
Der Vorfall rund um den abwesenden Pflichtverteidiger und die unkonventionelle Verteidigungsstrategie zeigt, wie wichtig die Rolle des Pflichtverteidigers in solch komplexen Fällen ist. Wie anwalt.de erläutert, kommt es oft darauf an, einen kompetenten und spezialisierten Anwalt zu finden, insbesondere wenn es um schwere Anklagen wie Drogenhandel geht. Die Verteidiger stehen in der Verantwortung, das Recht ihrer Mandanten auf faire Prozessführung zu garantieren, was in diesem speziellen Fall zurecht in Frage gestellt wurde, angesichts der dramatischen Umstände, unter denen die Verteidigung stattfand.
Die Verhandlung gegen den Angeklagten soll am 9. Dezember fortgesetzt werden, wo er möglicherweise ein Geständnis ablegen wird, das ihm eine Bewährungsstrafe einbringen könnte. Trotz der Unterstützung durch den unerwarteten Wahlverteidiger wird es für den Mann entscheidend sein, sich intensiv und rechtzeitig juristisch beraten zu lassen, um seine Verteidigungsstrategie zu optimieren und das bestmögliche Ergebnis vor Gericht zu erzielen.