
Nordhausen steht vor einem schockierenden „Schildbürgerstreich“ im öffentlichen Nahverkehr. Der neue Fahrplan, der am Sonntag in Kraft tritt, sieht eine Frühverbindung von Nordhausen nach Göttingen vor, die jedoch erst ab Ellrich Fahrgäste aufnimmt. Gerd Aschoff, der Regionalchef des Fahrgastverbandes Pro Bahn, äußerte unverständliches Unbehagen über diese Regelung. „Da der Zug ab Nordhausen fährt, muss er auch für Fahrgäste geöffnet werden“, betont Aschoff und kritisiert die Kontinuität in einem Angebot, das seiner Meinung nach stagnierend wirkt und keine wesentlichen Verbesserungen bringt. Trotz der steigenden Nutzung durch das Deutschland-Ticket werden die Züge der Regionalbahn 80 als viel zu kurz empfunden, was die Kapazitäten überfordert, berichtete die Thüringer Allgemeine.
Preisanpassungen bleiben aus
Eine positive Nachricht gibt es jedoch: Der Verkehrsverbund Südniedersachsen hat angekündigt, die Ticketpreise nicht zu erhöhen, während in vielen anderen Regionen die Preise steigen. Die besonders attraktiven Fünf-Euro-Tickets und Gruppenkarten bleiben auch weiterhin bestehend. „Im Gegensatz zu anderen Regionen, die keine Kompromisse bei der Preisgestaltung eingehen, bleibt Südniedersachsen eine bastion der günstigen Tarifpolitik“, so der Fahrgastverband. Die Anpassungen in Göttingen bleiben moderat und stellen damit eine kleine Hoffnung auf die künftige Nutzung des ÖPNV dar, wie im Fahrplan 2024 beschrieben, den der Verkehrsverbund herausgegeben hat und der unter anderem die Strecke zwischen Göttingen und Nordhausen behandelt (RB 80 Göttingen – Nordhausen).