Westerheim steht Kopf! Die traditionsreiche Wäschefabrik Kneer, die seit über 350 Jahren im Geschäft ist, befindet sich in einer dramatischen Wende. Nach der Insolvenzanmeldung im August aufgrund steigender Kosten und sinkender Umsätze, konnte Insolvenzanwalt Georg Jakob Stemshorn von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH nun erfolgreich einen Investor finden. Am 29. November wurde offiziell bekannt gegeben, dass die Nusser Textil GmbH, ebenfalls aus Westerheim, den Betrieb im Rahmen einer übertragenden Sanierung übernehmen wird, wie Merkur berichtet.
Übernahme mit Wermutstropfen
Die Zukunft der Wäschefabrik Kneer scheint somit gesichert, jedoch bleibt nur etwa die Hälfte der 23 Mitarbeiter unter dem neuen Investor. Stemshorn bemerkte, dass „mit dem Erwerberkonzept die Hälfte der Arbeitsplätze erhalten bleibt“, was eine wichtige Entscheidung für die Gläubiger bedeutet, die noch zustimmen müssen. Die Akquisition wird als strategischer Schritt angesehen, da Nusser Textil damit nicht nur seine Produktlinie stärkt, sondern auch Synergieeffekte zwischen den beiden Marken Kneer und Pichler nutzen kann, wie Pluta hervorhebt.
Vorläufig wird der Insolvenzverwalter den Betrieb bis zum Jahresende weiterhin leiten. Der offizielle wirtschaftliche Übergang wird für den 1. Januar 2025 erwartet.
Die Produktpalette der Wäschefabrik Kneer besteht hauptsächlich aus hochwertiger Bettwäsche, Kissen, Spannbettlaken und Tagesdecken. Mit der Übernahme durch die Nusser Textil GmbH, ein seit 1866 etabliertes Unternehmen, wird Kneer künftig in einem größeren strategischen Rahmen agieren. „Diese Übernahme ist nicht nur für uns von Vorteil, sondern bietet auch Planungssicherheit für alle Beteiligten“, fügte Geschäftsführerin Joseanne Nusser hinzu.