Ein neues großes Rechenzentrum der Schwarz-Gruppe, die Muttergesellschaft von Lidl und Kaufland, wird in Lübbenau im Oberspreewald-Lausitz entstehen. Dies wurde kürzlich in einer Pressekonferenz des Unternehmens bekannt gegeben. Geplant ist der Bau bis Ende 2027 auf dem Gelände eines ehemaligen Kraftwerks. Das Rechenzentrum soll auf 13 Hektar Fläche Konzern- sowie Kundendaten aus ganz Deutschland speichern und verarbeiten. Diese Daten umfassen Informationen zu Liefer- und Bestellprozessen, Bezahlvorgängen sowie Kundenbindungsprogrammen und werden in einer firmeneigenen Cloud aufbewahrt, wie rbb24 berichtete.
Technische Details und strategische Überlegungen
Das geplante Rechenzentrum wird eine Anschlussleistung von 200 Megawatt aufweisen und aus mehreren Gebäuden bestehen, darunter ein fünfstöckiges Verwaltungsgebäude sowie ein Umspannwerk. Ziel ist, durch den geographischen Standort in Ostdeutschland die Widerstandsfähigkeit gegen mögliche Ausfälle, Naturkatastrophen und Cyberangriffe zu erhöhen. Der Betrieb der Abwärme soll durch die Stadtwerke in das benachbarte Fernwärmenetz integriert werden. Die genaue Investitionssumme wurde von Unternehmensvertretern noch nicht angegeben. Es ist jedoch zu berichten, dass die Schwarz-Gruppe damit ihr viertes Rechenzentrum in Deutschland plant, um die kritische Infrastruktur zu sichern, wie Datacenter Insider hervorhob.
Zusätzlich wird durch eine Disaster-Recovery-Strategie die georedundante Absicherung der Dateninfrastruktur gewährleistet. Diese Strategie ermöglicht es, im Falle von regionalen Katastrophen die Daten und betrieblichen Abläufe mit minimalen Downtimes zu schützen. Der Standort in Lübbenau, 200 Kilometer entfernt von Neckarsulm, dem Hauptquartier des Unternehmens, erfüllt dabei die Empfehlungen des BSI zur Georedundanz, wodurch die Sicherheit und Datenverfügbarkeit deutlich erhöht werden sollen. Somit setzt die Schwarz-Gruppe neue Maßstäbe im Umgang mit IT-Sicherheit und Datenmanagement.