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Schweinswale vor dem Ertrinken retten: Neues Warnsystem in der Ostsee!

Wissenschaftler vom Deutschen Meeresmuseum in Stralsund untersuchen derzeit ein neuartiges Gerät, das als PAL (porpoise alert) bekannt ist. Dieses innovative Warngerät soll dazu beitragen, gefährdete Schweinswale vor dem Verheddern in Fischernetzen zu warnen. Schweinswale sind besonders anfällig für dieses Risiko, was oft zu einem qualvollen Ertrinken führt. Das PAL-Gerät wird direkt an den Fangnetzen angebracht und imitiert Klicklaute von Artgenossen, um die Wale zu warnen und deren Verhalten zu beeinflussen. Ziel ist es, dass die Schweinswale wachsam werden und die Netze erkennen, ohne grundsätzlich das gesamte Gebiet meiden zu müssen, was ihren Lebensraum einschränken würde. NDR berichtet, dass bei früheren technischen Geräten wie den sogenannten Pingern auch Störgeräusche zum Einsatz kamen, die jedoch die Umgebung für Wale unattraktiv machten.

Die Forschung zu PAL erfolgt in enger Kooperation mit dem Thünen-Institut für Ostseefischerei sowie Fachkollegen aus Schleswig-Holstein, Dänemark und Schweden. Dabei werden unter Wasser Mikrofone platziert, um die Klickgeräusche der Schweinswale aufzuzeichnen. Erste Daten aus den Untersuchungen zeigen vielversprechende Ergebnisse: Die Schweinswale in der Nähe der PAL-Geräte werden nicht vertrieben, im Gegenteil, die Klickfrequenzen steigen, je näher sie dem Gerät kommen. Dennoch bleibt unklar, ob sich die Wale an die neuen Geräte gewöhnen und dadurch unvorsichtiger werden. Derzeit finden die Untersuchungen sowohl in der deutschen Ostsee als auch vor der dänischen Küste statt. Während in Deutschland die PALs bereits im Einsatz sind, steht der Einsatz in Dänemark noch aus. Die endgültigen Ergebnisse dieser Studie sind für April 2025 angekündigt.

Reduktion des Beifangs und Schutz der Biodiversität

Ein zentraler Aspekt dieser Forschung ist die Reduktion des Beifangs von Schweinswalen, welcher eine Hauptbedrohung für die Art darstellt. Nach Informationen von Baltic Sea Report hat sich das akustische Warnsystem PAL in ersten Tests als äußerst effektiv erwiesen. In der ersten Testphase konnte der Beifang von Schweinswalen um beeindruckende 70 Prozent reduziert werden. Diese positive Entwicklung schafft für Fischer den zusätzlichen Vorteil, dass Netzschäden minimiert und die Zeit für das Einholen der Netze verringert werden kann.

Das Projekt „Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Fischerei durch Entwicklung innovativer PAL-Warnsysteme“ wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Darüber hinaus wird ein Folgeprojekt mit dem Titel „Innovatives Schweinswal-Warnsystem PAL: Zertifizierung, Weiterentwicklung und Kommerzialisierung“ ebenfalls vom BMEL unterstützt. Diese Initiativen werden durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung überwacht, um die Voraussetzungen für eine nachhaltige Fischerei und den Erhalt der Biodiversität in unseren Meeren weiter zu verbessern.

Engagement des BMEL für maritime Lebensräume

Das BMEL setzt sich aktiv für den Schutz der Nord- und Ostsee sowie des Nordatlantiks ein. Wie auf der Webseite des Ministeriums dokumentiert, werden internationale und nationale Verpflichtungen im Rahmen von Meeresschutzübereinkommen verfolgt. Die Biodiversitäts-Konvention zielt darauf ab, nationale Ressourcen nachhaltig zu nutzen und zu schützen. Im Rahmen dieser Strategie hat das BMEL an der Überarbeitung von Fischereiabkommen über weitwandernde Arten mitgewirkt und fördert nachhaltige Fischerei-Managementpläne, die den besonderen Schutz von Meeressäugern, insbesondere Walen und Delphinen, berücksichtigen.

Fischereiinstitute wie das Thünen-Institut sind zudem verantwortlich für die Erforschung fischereibezogener Indikatoren und Schadstoffmonitoring, um den Zustand maritimer Lebensräume zu beurteilen. Das BMEL ist bemüht, den Eintrag von Plastikmüll aus der Fischerei zu reduzieren und engagiert sich in vielen Projekten, die darauf abzielen, die Meeresumwelt zu schützen und für künftige Generationen zu bewahren. Auch wenn das PAL-System vielversprechende Fortschritte zeigt, bleibt die Herausforderung, die Meeresökosysteme nachhaltig zu nutzen und zu schützen.

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