Ein erschreckender Arbeitsunfall hat in Vorpommern-Rügen schwerwiegende Konsequenzen für zwei Männer eines Forstbetriebs. Im Oktober 2023 wurde ein 17-jähriger Lehrling bei Baumfällarbeiten in Süderholz von einem herabfallenden Baum lebensgefährlich verletzt. Die Staatsanwaltschaft Stralsund hat nun Anklage gegen die beiden Männer erhoben, wie nordkurier.de berichtet. Der Vorfall ereignete sich an einem Abend um 20:30 Uhr, als die Arbeiten aufgrund des Schutzes von Fledermäusen erst nach Einbruch der Dunkelheit durchgeführt wurden. Der 17-Jährige war für die Sicherung des Baumes zuständig, der trotz gegenteiliger Intentionen fiel und ihn traf.
Die beiden Angeklagten, ein 45-jähriger Vorgesetzter und ein 48-jähriger Kollege, sind wegen fahrlässiger Körperverletzung ins Visier der Justiz geraten. Der Baum fiel in die falsche Richtung, was zu lebensbedrohlichen inneren Verletzungen beim jungen Mann führte, der daraufhin notoperiert werden musste. Ärzte waren lange unsicher, ob der Schüler überleben würde, so ndr.de. Die Anklage wirft den Beschuldigten zudem vor, das Jugendschutzgesetz verletzt zu haben, da der 17-Jährige zu dieser Zeit nicht hätte eingesetzt werden dürfen.
Die Verhandlung vor dem Amtsgericht Stralsund ist für 2025 angesetzt. Bei einer Verurteilung drohen den Männern Geld- oder sogar Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren. Dieser tragische Vorfall wirft Fragen nach der Sicherheit bei Baumfällarbeiten auf und verdeutlicht die strengen Vorschriften zum Schutz von Jugendlichen am Arbeitsplatz.