
Am 6. März 2025 beobachten Experten besorgniserregende Pegelstände an der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern. Besonders die Messstationen in Wismar, Warnemünde, Althagen, Barth, Stralsund, Sassnitz und Greifswald stehen im Fokus der Aufmerksamkeit. Laut Ostsee-Zeitung müssen die Pegelstände in Bezug auf die Begriffe „Mittleres Niedrigwasser“ (MNW) und „Mittleres Hochwasser“ (MHW) betrachtet werden. Das MNW beträgt für Warnemünde 407 cm, während der MHW bei 617 cm liegt.
Die höchste historische Hochwassermarke in Warnemünde wurde am 13. November 1872 mit 770 cm verzeichnet. Im Gegensatz dazu fand der niedrigste Wasserstand, 332 cm, am 18. Oktober 1967 statt. Diese Extremwerte verdeutlichen die klimatischen und geophysikalischen Veränderungen an der Küste.
Sturmfluten: Definition und Gefahren
Sturmfluten stellen an der deutschen Ostseeküste eine ernsthafte Naturgefahr dar. Die Klassifizierung von Sturmfluten erfolgt anhand der Höhe über dem mittleren Wasserstand:
- Sturmflut: 1,00 – 1,25 m
- Mittlere Sturmflut: 1,25 – 1,50 m
- Schwere Sturmflut: 1,50 – 2,00 m
- Sehr schwere Sturmflut: über 2,00 m
Erste Warnungen erfolgen durch Hochwasserzentralen sowie durch das Engagement von Bund, Ländern und örtlichen Behörden. Dabei kommen verschiedene Kommunikationswege zum Einsatz, darunter Radio, Fernsehen, Lautsprecherwagen und Social Media.
Die letzte schwere Sturmflut im Oktober 2024 verursachte nach Angaben von PegelAlarm Schäden in Höhe von 56 Millionen Euro. Die Stadt Sassnitz meldete einen Finanzbedarf von etwa 42 Millionen Euro zur Wiederherstellung der Infrastruktur. Darüber hinaus belief sich der Schaden durch Sandverluste an Stränden und Dünen durch künstliche Aufspülungen auf etwa sechs Millionen Euro.
Verlagerung von Sturmfluten und Klimafolgen
Die Zyklen der Hochwasserstände an der Nord- und Ostsee zeigen eine Trendentwicklung, die von verschiedenen Faktoren abhängt. Starke Windlagen, insbesondere bei Sturm und Orkanen, führen häufig zu Sturmfluten. Wie das Umweltbundesamt erwähnt, spielt der Klimawandel eine entscheidende Rolle, da der Anstieg des Meeresspiegels das Grundniveau für künftige Sturmfluten erhöhen könnte.
Die Sturmfluten in der Ostsee werden nicht nur durch meteorologische Bedingungen, sondern auch durch lokale anthropogene Maßnahmen beeinflusst. Änderungen in den Ästuaren können die Wasserstände erheblich verändern. Historisch betrachtet treten Sturmfluten in der Ostsee in der Regel sporadisch auf, mit schweren Sturmfluten, die selten sind.
Zusammenfassend zeigt sich ein besorgniserregendes Bild der Pegelstände an der Ostsee, das von verschiedenen natürlichen und menschlichen Faktoren geprägt ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Wetterbedingungen und der Klimawandel auf diese Region künftig auswirken werden.