
In Vorpommern-Greifswald kehren die Störche zurück. Im Februar 2025 beobachteten Ornithologen den ersten Weißstorch, der in den Landkreis zurückkehrte. Dies ist Teil eines erfreulichen Trends, der die stetige Erholung der Bestände der Großvögel in der Region signalisiert. Auch wenn die Brutzahlen in den letzten Jahren rückläufig waren, zeigen die jüngsten Daten eine positive Entwicklung.
Die Naturschutzbehörden und ehrenamtliche Helfer haben verstärkt an der Sanierung von Horsten gearbeitet. Ziel dieser Initiative ist es, die Brutplätze der Weißstörche zu sichern und somit den Fortbestand der Tiere aktiv zu fördern. In Görke auf der Insel Usedom wurde ein altes Wagenrad, das im Vorjahr nach einer erfolgreichen Brut abgestürzt war, repariert. Dies unterstreicht das Engagement der lokalen Gemeinschaft für den Schutz der Störche.
Brutzahlen im Aufwärtstrend
Die Bestandsentwicklung der Weißstörche in Mecklenburg-Vorpommern zeigt seit etwa drei Jahren eine langsame Erholung. Im Jahr 2014 wurde ein Tiefpunkt mit nur 179 Brutpaaren und 337 Jungvögeln erreicht. Im Jahr 2021 waren es lediglich 121 Brutpaare und 151 ausgeflogene Jungvögel. Im darauffolgenden Jahr scheinen die Bestände jedoch wieder zu steigen. So wurden 2023 bereits 136 Brutpaare und 177 Jungstörche dokumentiert.
Im Jahr 2024 konnte sogar von 150 Brutpaaren und 293 ausgeflogenen Jungvögeln berichtet werden. Diese Entwicklung gibt Naturschützern und der Landesarbeitsgruppe Weißstorchschutz MV Hoffnung, dass sich die Bestände weiter stabilisieren und möglicherweise auch ausweiten können. Die umfassende 10-Jahres-Statistik zeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Naturschutzorganisationen und der Gemeinschaft fruchtbare Ergebnisse bringt.
Ursachen der Bestandsveränderungen
Die Veränderungen im Verbreitungsgebiet und die Migration der Störche haben ebenfalls einen Einfluss auf die Populationszahlen. Früher waren die meisten Brutpaare in Ostdeutschland zu finden, mittlerweile gibt es eine Verschiebung hin zu den alten Bundesländern. Während in Deutschland insgesamt ca. 9.000 Brutpaare im Jahr 1934 dokumentiert wurden, fiel die Zahl bis 1988 auf nur 2.949 Brutpaare. Zum Jahr 2019 stieg die Zahl auf 7.532 Brutpaare, was auf einen positiven Trend hindeutet.
Ein Grund für diese Entwicklung liegt in den verbesserten Überwinterungsbedingungen in Westafrika sowie in weniger intensiven landwirtschaftlichen Praktiken in Osteuropa. Die Störche haben ihr Zugverhalten geändert und überwintern nun teilweise auf der Iberischen Halbinsel, was Einfluss auf ihre Rückkehr in die Brutgebiete hat.
Die anhaltenden Bemühungen um die Sicherung der Nistplätze, kombiniert mit den verbesserten Umweltbedingungen, könnten dazu führen, dass sich der Bestand der Weißstörche in Vorpommern-Greifswald weiterhin positiv entwickelt. Die Hoffnung auf einen stabilen und wachsenden Bestand bleibt bestehen.
Für detaillierte Informationen über den Weißstorchbestand und die Brutbedingungen in der Region können Interessierte die Berichte der NDR sowie der NABU einsehen. Weitere umfassende Studien zur Bestandsdynamik sind auf der Seite des NABU verfügbar.