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CDU Steglitz: Umbenennung der Treitschkestraße sorgt für hitzige Debatte!

Die Debatte um die Treitschkestraße in Berlin-Steglitz hat in den letzten Wochen an Intensität gewonnen. Die CDU Steglitz informierte Anwohner über die geplante Umbenennung der Straße, in der ein umstrittener Historiker verewigt ist. Claudia Wein, kirchenpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, verfasste einen Brief an die Anwohner, in dem sie die Ansichten und die Rolle von Heinrich von Treitschke als „umstritten“ bezeichnete. Trotz dieser Einschätzung sind sich Wissenschaftler einig, dass Treitschke ein einflussreicher Antisemit und Rassist war.

Heinrich von Treitschke trug maßgeblich zur Salonfähigkeit des Judenhasses im Deutschland des späten 19. Jahrhunderts bei. Er äußerte antisemitische Ansichten, die zu jener Zeit von vielen Zeitgenossen scharf kritisiert wurden. Treitschke sah den Antisemitismus als „natürliche Reaktion des germanischen Volksgefühls“ und machte negative Äußerungen über Juden, darunter die Behauptung, dass sie ihre Nachbarn „wuchernd auskaufen“. Historiker wie Wolfgang Benz und Ernst Piper erläutern Treitschkes Einfluss auf die antisemitische Ideologie in Deutschland, was die CDU Steglitz in die Kritik bringt. Angesichts des globalen Anstiegs von Antisemitismus wird die Herabwürdigung von Treitschkes Wirken in der CDU als problematisch wahrgenommen.

Widerstand gegen Umbenennung

Inmitten dieser Debatten hat das Bezirksparlament Steglitz-Zehlendorf einen Antrag der SPD-Fraktion zur Umbenennung der Treitschkestraße abgelehnt. Die SPD hatte vorgeschlagen, die Straße nach dem ehemaligen Pfarrer und Berliner Bischof Kurt Scharf zu benennen, der sich aktiv gegen das NS-Regime stellte und deren 110. Geburtstag am 21. Oktober gefeiert worden wäre. Bei der Abstimmung fielen 12 Stimmen für die Umbenennung, während 38 Stimmen von der CDU, den Grünen und den Piraten dagegen waren.

Die SPD kritisiert die schwarz-grüne Zählgemeinschaft für Geschichtsvergessenheit. Norbert Buchta, der Fraktionschef der SPD, äußerte scharfe Kritik an den Grünen für deren Zusammenarbeit mit der CDU. Grünen-Fraktionsmitglied Bernd Steinhoff wies die Vorwürfe zurück und verwies auf eine Vereinbarung zur Erinnerungskultur mit der CDU. An der Treitschkestraße steht eine Stele, die Informationen über den Historiker Heinrich von Treitschke bereitstellt. In der Nähe befindet sich ein Park, der nach Harry Bresslau benannt ist, einem Kollegen von Treitschke, der ihm widersprochen hatte. Während die Diskussionen weitergehen, zeigt eine Befragung, dass 78 Prozent der Anwohner der Treitschkestraße gegen eine Umbenennung sind, wie die Berliner Zeitung berichtete.

Die Debatte um die Treitschkestraße bleibt angespannt, da sowohl die Geschichtspolitik als auch die Auffassungen über Antisemitismus in der Gesellschaft kritisch diskutiert werden. Die Umbenennung in Betty-Katz-Straße wird von Antisemitismus-Beauftragten begrüßt, während die CDU das Wirken von Treitschke verharmlost, was zu scharfer Kritik führt, wie der Tagesspiegel feststellte.

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