
In Mecklenburg-Vorpommern beginnt mit den ersten milden Nächten die Zeit der Krötenwanderung. Tausende Amphibien suchen in dieser Phase ihre Laichgewässer und müssen dabei häufig viel befahrene Straßen überqueren. Diese Straßen stellen für die Tiere eine erhebliche Gefahr dar, da sie ohne adäquate Schutzmaßnahmen häufig von Autos erfasst werden. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) ruft daher Freiwillige auf, sich aktiv an der Krötenrettung zu beteiligen und die Amphibien zu schützen.
Bereits in und um Schwerin sind Krötenschutzzäune an kritischen Straßenstellen wie der Rogahner Straße und der Babenkoppel installiert worden. Diese Zäune haben die Aufgabe, Kröten, Frösche und Molche daran zu hindern, beim Überqueren der Straßen getötet zu werden. Die Tiere sammeln sich an diesen Schutzzäunen und werden anschließend in Eimern von Helfern sicher auf die andere Straßenseite getragen. Diese Vorgänge sind Teil einer langjährigen Initiative, die vom NABU ins Leben gerufen wurde, um den Amphibientod an Straßen zu verhindern. Die Aktion zur Krötenwanderung beinhaltet die Aufstellung von Fangzäunen und die Betreuung der Tiere durch engagierte Naturschützer.
Informationsveranstaltung und Aktionszeitraum
Am 30. Januar um 18.30 Uhr findet in der Naturschutzstation Schwerin am Zippendorfer Strand eine Informationsveranstaltung statt. Hier sollen Interessierte auf die praktische Arbeit an den Amphibienschutzzäunen vorbereitet werden. Die tägliche Kontrolle der Zäune ist relativ einfach und eignet sich auch für Kinder, vorausgesetzt, sie werden von ihren Eltern begleitet. Der Aufbau des Schutzzzauns an der Rogahner Straße ist für den 8. Februar eingeplant, und weitere Standorte für den Zaunbau werden ebenfalls angestrebt.
Die Saison für den Amphibienschutz erstreckt sich in der Regel über zwei bis drei Monate, mit einem Höhepunkt um Mitte März. In dieser Zeit müssen die Zäune regelmäßig aufgestellt und kontrolliert werden. Auch wenn Erfahrung nicht zwingend erforderlich ist, werden viele helfende Hände dringend gesucht. Jeden Abend und Morgen sollten die Zäune auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden, um sicherzustellen, dass die Tiere sicher über die Straßen gelangen können. Über die Anzahl, Arten und Geschlechter der geretteten Amphibien wird ein Protokoll geführt, das Teil einer umfassenden Dokumentation ist, die der NABU seit 2002 durchführt.
Wichtige Informationen für Helfer
Freiwillige, die bei der Krötenrettung helfen möchten, sollten gut vorbereitet an die Aufgabe herangehen. Zu den empfohlenen Mitbringseln zählen Taschenlampen, spezielle Erhebungsbögen, sowie Bild- und Werkzeug für eventuelle Reparaturen am Zaun. Der NABU hat auch eine Schutzzaundatenbank eingerichtet, in der über tausend Schutzzäune und Kontaktadressen gesammelt sind, um die Koordination der Helfer zu erleichtern.
In speziellen Fällen ist es empfehlenswert, Sammelaktionen durchzuführen, bei denen Amphibienarten identifiziert und gezählt werden. Die Daten werden in einer Amphibien-Datenbank eingetragen, die hilft, die Bestandsentwicklung zu überwachen und den Bedarf an weiteren Schutzmaßnahmen zu ermitteln.
Für alle, die im Natur- und Artenschutz aktiv werden wollen, bietet diese Initiative eine wertvolle Gelegenheit. Der NABU und andere Naturschutzgruppen freuen sich über jede Unterstützung. Weiterführende Informationen zur Amphibienschutzaktion sowie zu heimischen Reptilien- und Amphibienarten finden Interessierte auf der Seite BUND Naturschutz.