
Am 25. Februar 2025 wurde bekannt, dass die CDU in der Bützower Stadtvertretung mit ihrem Antrag zum Neubau der Brücke an der L14 vor Steinhagen gescheitert ist. Dieses Projekt ist besonders dringlich, da Schäden an der Brücke seit 2016 dokumentiert sind. Der Zustand des Bauwerks hat sich in den letzten Jahren erheblich verschlechtert, was durch die Verengung des Straßenbereichs über der Brücke, der nur noch die Passage eines Fahrzeugs erlaubt, noch erschwert wird.
Um der Gefährdung durch die marode Brücke Rechnung zu tragen, wurde das Tempolimit auf 30 km/h reduziert. Dies führt dazu, dass Verkehrsteilnehmer entgegenkommenden Verkehr vorlassen müssen, was die Verkehrssituation an dieser Stelle zusätzlich problematisch macht. Das Straßenbauamt Stralsund hat die Schäden im Randbereich der Brücke untersucht und empfiehlt Maßnahmen zur Entlastung, um eine Ausbreitung des Schadens zu verhindern.
Aktuelle Situation und Perspektiven
Trotz der erkannten Mängel bleibt die Standsicherheit und Verkehrssicherheit des Bauwerks bislang gewährleistet. Allerdings wurde die Brücke in die Liste der Brückenbauwerke aufgenommen, die saniert werden müssen, wird jedoch nicht vorrangig behandelt. Zudem haben sich die Planungen für den Erneuerungsprozess durch zahlreiche andere notwendige Projekte verzögert. Eine Anlaufberatung zur Planung des Ersatzneubaus fand bereits im Sommer 2024 statt, jedoch konnten die festgelegten Schritte im selben Jahr nicht vollständig durchgeführt werden.
Für das Jahr 2024 sind nun die Vergabe von Planungsleistungen sowie die Durchführung von Vermessungen und Baugrunderkundungen vorgesehen. Der früheste mögliche Baubeginn für den Neubau ist allerdings erst 2027, abhängig von den laufenden Baurechtsverfahren. Der CDU-Antrag fand zudem keine Mehrheit, da der Bürgermeister und die Stadtpräsidentin sich nicht für den Neubau mobilisierten.
Innovationen zur Brückeninspektion
Die zunehmende Belastung durch Auto- und Lastwagenverkehr hat zur Folge, dass Schäden oft erst spät erkannt werden. Das Projekt ZEBBRA kombiniert Radarsensorik mit Algorithmen, um Abweichungen im Schwingungsverhalten von Brücken zu analysieren. Diese Methode ermöglicht eine genaue Lokalisierung von Schäden, ohne dass der Verkehr gestört wird. Mit einer Förderung von 1,5 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung läuft das Projekt ZEBBRA bis 2021 und könnte wertvolle Einsichten für die zukünftige Planung von Sanierungsmaßnahmen bieten.