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Öltanker Eventin vor Rügen: Zollkontrolle bei mysteriösem Blackout!

Am 15. Januar 2025 liegt der havarierte Öltanker „Eventin“ vor Rügen auf Reede, nachdem ein Blackout sämtliche Systeme des Schiffs lahmgelegt hat. Auf dem Weg von Russland nach Ägypten hatte der Tanker knapp 100.000 Liter russisches Öl geladen, als er eine Zollkontrolle durch die deutschen Behörden nach sich zog. Zoll-Beamte haben das Schiff inspiziert, um die Einhaltung des EU-Embargos zu überprüfen, das seit der russischen Invasion in der Ukraine gilt. Die Eventin wird verdächtigt, zur russischen Schattenflotte zu gehören, die zur Umgehung weltweiter Sanktionen gegen Russland eingesetzt wird, und deren Flotte aus mehr als 400 Schiffen besteht, wie Die Zeit berichtet.

Das Schiff hat einen Maschinenschaden erlitten, weshalb die 24-köpfige Crew seit vergangenem Donnerstagabend ohne Strom und fließendes Wasser auskommen muss. Erste Notlieferungen mit Strommodulen wurden per Hubschrauber gebracht, um zumindest rudimentäre Lebensbedingungen an Bord zu gewährleisten. Zwei Schlepper wurden beauftragt, die Eventin in Richtung Skagen zu ziehen, wo Nord- und Ostsee zusammentreffen, während die Reederei auf eine Sondergenehmigung der dänischen Behörden wartet, da das Öl-Embargo auch in Dänemark gilt.

Risiken und Herausforderungen der Schattenflotte

Die Havarie des Tankers wirft ernsthafte Fragen zur Sicherheit und zum Umweltschutz auf. Moritz Brake, ein Experte für maritime Sicherheit, betont die Notwendigkeit einer gründlichen Untersuchung, um nationale Sicherheit und den Schutz der Umwelt zu gewährleisten. Es gibt Forderungen nach einer Beschlagnahme des Öls und einer umfassenden Prüfung des Schiffs, da die Eventin möglicherweise versehentlich oder jedoch mit bedenklichen Absichten durch deutsche Hoheitsgewässer gefahren ist. Der Zoll könnte das Öl beschlagnahmen, was eine umfassende rechtliche und maritime Prüfung nach sich zieht.

Die Symbolik hinter dem Vorfall ist unübersehbar. Seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine hat der Westen zahlreiche Sanktionen gegen Russland verhängt. Dennoch zeigt eine Analyse von Deutschlandfunk, dass die russische Schattenflotte nicht nur gewachsen ist, sondern auch eine ernsthafte Bedrohung für die Umgebung darstellt. Greenpeace warnt, dass viele dieser oft über 20 Jahre alten Tanker nicht den notwendigen Standards entsprechen und somit eine potenzielle Gefahr für das fragile Ökosystem der Ostsee darstellen.

Internationale Reaktionen und Maßnahmen

Auf internationaler Ebene haben NATO-Anrainerstaaten jüngst bei einem Gipfel in Rostock ein konsequentes Vorgehen gegen die Schattenflotte beschlossen. Im Rahmen der Operation „Baltic Sentry“ soll die Sicherheit im Ostseeraum erhöht werden. Erik Kockx, Kommandeur des NATO-Minenabwehr-Verbandes, steuert die Bemühungen von Kiel-Wik aus. Gleichzeitig drängen Staaten wie Dänemark und Litauen auf strengere Maßnahmen gegenüber dem Umgehungsversuch von Sanktionen, insbesondere im Bereich des Öltransports.

Die Situation verdeutlicht die Schwierigkeiten eines effizienten Sanktionierens russischer Ölexporte, da das Preisniveau für sanktioniertes russisches Öl oft über den festgelegten Deckeln liegt. Die aktuellen Herausforderungen zeigen, dass trotz weltweiter Sanktionen Russland alternative Märkte gefunden hat, insbesondere in Asien. Dieser Kontext beleuchtet die Dreifachbedrohung durch maritimes Sicherheitsrisiko, Umweltschutz und geopolitische Spannungen, die auch die strategische Bedeutung des Ostseeraums unterstreichen.

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