Mecklenburg-Vorpommern hat das neue Jahr mit feierlichen Veranstaltungen, Feuerwerk und lautstarken Knallern empfangen. Bei der Silvesternacht gab es jedoch zahlreiche Vorfälle, die zu verletzten Personen und mehreren Bränden führten. In Stralsund fand ein traditionelles Molenfeuerwerk am Hafen statt, das von zahlreichen Beschwerden über die Sicherheitslage überschattet wurde.
Einer der schwersten Vorfälle ereignete sich in Rostock, als ein Böller unmittelbar vor dem Gesicht eines zehnjährigen Jungen explodierte. Der Junge wurde schwer verletzt, und die zuständigen Ermittlungen sind im Gange. In Güstrow musste ein 50-jähriger Mann reanimiert werden, nachdem er einen Böller in ein Rohr geworfen hatte, der dort detonierte. Darüber hinaus führten mehrere Berichte über explodierende Böller, die in der Hand gehalten wurden, zu weiteren schweren Verletzungen.
Brand- und Feuerwehreinsätze
In Teterow führte eine Explosion eines mit Feuerwerk beladenen Einkaufswagens zu einer schweren Verletzung eines Menschen. Auch in einem Wohngebiet kam es zu einem Feuer, als Knaller durch ein offenes Fenster in ein Schlafzimmer flogen und zwei Decken in Brand setzten. Die Bewohnerin konnte schlimmeres verhindern. Ein weiterer Vorfall ereignete sich in Goldberg, wo das Dach eines Einkaufsmarktes vermutlich durch Feuerwerkskörper in Brand geriet. Der dadurch verursachte Schaden wird auf eine Million Euro geschätzt. Die Ermittlungen zu zwei Personen wegen fahrlässiger Brandstiftung sind bereits im Gange.
Im Ostteil des Landes mussten die Feuerwehren in der Silvesternacht zu über 35 Bränden ausrücken. In Stralsund wurde kurz nach Mitternacht ein Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus gemeldet, der zur Evakuierung aller zwölf Bewohner führte. In Wesenberg brannte ein Carport, in dem sich zwei Autos und ein Wohnanhänger befanden; der Gesamtschaden beträgt 80.000 Euro. In Grevesmühlen wurden zwei hölzerne Weihnachtsmarktbuden durch selbstgebaute Böller zerstört.
Wie die Tagesschau berichtete, sind die Auswirkungen von Feuerwerkskörpern zu Silvester ein wiederkehrendes Thema. Der Verband der pyrotechnischen Industrie rechnet in diesem Jahr mit einem Anstieg der Feuerwerksware um 15 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Bundesärztekammer fordert ein Böllerverbot, um die belastenden Einsätze für Rettungskräfte zu reduzieren. Laut der Deutschen Krankenhausgesellschaft wurden im Jahr 2023 täglich 26,5 Patienten mit feuerwerksbedingten Verletzungen behandelt; am Neujahrstag waren es sogar 100 Patienten, mehr als dreimal so viele wie an normalen Tagen.