Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat am Samstag vor einer leichten Sturmflut an der deutschen Ostseeküste gewarnt. Diese Warnung betrifft alle Bezirke von der Kieler Bucht in Schleswig-Holstein bis zum kleinen Haff in Mecklenburg-Vorpommern. Besonders betroffen sind die Küstenabschnitte um Koserow auf Usedom, wo die höchsten Pegelstände erwartet werden. In Koserow könnte der Wasserstand bis zu 1,15 Meter über dem mittleren Wasserstand steigen, während in der Lübecker Bucht sowie westlich von Rügen bis zum Abend Wasserstände von 1,10 Metern über dem Mittelwasser prognostiziert sind. Östlich von Rügen sind sogar Werte von bis zu 1,20 Metern möglich, was auf die außergewöhnlichen Wetterbedingungen hinweist, die diese Sturmflut verursachen.
Am Samstagnachmittag werden meterhohe Wellen erwartet, die bis auf den Strand und die Seebrücke in Koserow schlagen. Der starke Wind, der aus Nordwest bis Nord weht, sorgt für heftige Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 55 und 80 km/h, in exponierten Lagen könnte der Wind sogar 95 km/h erreichen. Während einige wenige Schaulustige noch den Mut aufbringen, die Seebrücke zu betreten, bleibt der Großteil aufgrund der niedrigen Temperaturen und des starken Windes weit entfernt.
Gefahren und Vorsichtsmaßnahmen
Die Behörden reagieren bereits auf die drohenden Gefahren. Die Stadtverwaltung Stralsund rät den Einwohnern, ihre Autos aus gefährdeten Bereichen zu entfernen. In Wolgast drohen Überschwemmungen, da der Hafenbereich bereits unter Wasser steht. Auch kleinere Häfen, wie in Zühlendorf am Grabower Bodden, sind bereits in den Fluten versunken, wo das Wasser bis an die Deichkrone reicht und der Zugang stark eingeschränkt ist.
Insgesamt zeigen die Prognosen, dass die Sturmflut teilweise dramatische Auswirkungen haben könnte, jedoch geht der Meteorologe Stefan Kreibohm davon aus, dass die Folgen der leichten Sturmflut im Allgemeinen überschaubar bleiben sollten. Die Prognosen zur Sturmflut hängen stark von den Wetterverhältnissen ab, die durch Windstärke, -richtung und Gezeiten beeinflusst werden. Historisch gesehen sind leichte Sturmfluten in der Region relativ häufig, allerdings sollten die Warnungen ernstgenommen werden, da auch geringere Wasserstände zu erheblichen Schäden führen können.
Vorbereitungen und Wetterbedingungen
Im Vorfeld der Sturmflut gab es bereits Wetterwarnungen, die an die Bevölkerung kommuniziert wurden. In Greifswald wurde das Sperrwerk vorsorglich geschlossen, um die Deiche zu entlasten. Auch in den vergangenen Tagen war das Wetter unbeständig: Schnee und Glätte führten in Mecklenburg-Vorpommern zu Verkehrsunfällen, während der Bahnverkehr insbesondere in Neubrandenburg beeinträchtigt wurde. Die kühlen Temperaturen um den Gefrierpunkt erhöhen zudem die Gefahren für Fußgänger und Autofahrer.
Die Sturmflut zeigt einmal mehr die Notwendigkeit, sich auf Naturereignisse vorzubereiten. Behörden wie der Deutsche Wetterdienst und das BSH arbeiten zusammen, um die Öffentlichkeit rechtzeitig zu warnen und zu informieren. Die Bedeutung der Befolgung von Behördenanweisungen und der Erstellung persönlicher Notfallpläne wird in diesem Zusammenhang besonders betont.
Nordkurier berichtet weiter, dass diese Maßnahmen dazu beitragen sollen, die Sicherheit der Bevölkerung an der Ostseeküste zu gewährleisten.
Für weiterführende Informationen zu Sturmfluten und präventiven Maßnahmen lohnt sich ein Blick auf die Seite des NDR.
Zusätzliche Ressourcen und Warnungen sind auch auf der Seite des Niedersachsen Notfallmonitor zu finden, die wichtige Informationen über Sturmfluten sowie deren Vorhersage und Schutzmaßnahmen bereitstellt.