
Am 21. Januar beginnt vor dem Landgericht Neubrandenburg ein Prozess gegen eine 39-jährige Frau, ihren 46-jährigen Ehemann und die leibliche Tochter der Frau. Allen Angeklagten wird vorgeworfen, die 14-jährige Stieftochter im Zeitraum von Mitte 2020 bis Sommer 2021 misshandelt und eingesperrt zu haben. Der ursprüngliche Prozess war Ende November 2024 abgebrochen worden, da kein Geständnis der Angeklagten vorlag.
Die Anklage umfasst schwere Vorwürfe, darunter Freiheitsberaubung, gefährliche Körperverletzung und die Misshandlung von Schutzbefohlenen. Laut den Ermittlungen wurde das Mädchen wiederholt in eine Dusche gesperrt, wo sie nicht nur schlafen, sondern auch ihre Notdurft verrichten musste. Zudem soll sie mit eiskaltem Wasser übergossen und teilweise unter Wasser gehalten worden sein, was zu Atemnot führte.
Details zu den Vorwürfen und den Angeklagten
Zusätzlich wird dem 46-jährigen Ehemann zur Last gelegt, die Misshandlungen geduldet und unterstützt zu haben. Er soll zudem das Mädchen mehrfach ins Gesicht geschlagen haben. Auch die 17-jährige Tochter der Hauptangeklagten ist angeklagt, erschien jedoch aus Krankheitsgründen nicht zum Prozessauftakt; ihr Verfahren wurde daher abgetrennt. Diese Misshandlungen belasteten die Beziehung zwischen der Frau und ihrer Stieftochter zunehmend, was weiter zu den grauenhaften Vorfällen führte.
Die Verhandlung ist auf sechs Tage angesetzt, wobei die Öffentlichkeit voraussichtlich ausgeschlossen wird, um die Privatsphäre des Opfers zu schützen. Das mittlerweile 18 Jahre alte Mädchen, das in einer eigenen Wohnung lebt, wird vor Gericht von einem Anwalt als Nebenklägerin vertreten. Psychologische Gutachter sollen zudem die Glaubwürdigkeit der Beteiligten bewerten, wie die Nordkurier berichtet. Ähnliche Details wurden auch von der FAZ bestätigt.