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Revolution im Klärschlamm: Stavenhagen setzt auf moderne Verbrennungstechnologie!

In Stavenhagen hat das Klärschlamm-Verbrennungswerk nach einem einjährigen Testbetrieb nun den regulären Betrieb aufgenommen. Dies bedeutet, dass ab sofort jährlich bis zu 160.000 Tonnen Klärschlamm verarbeitet werden können. Die zuständigen Behörden haben alle Werte überprüft, und die Anlage erfüllt die geltenden Normen. Aktuell ist das Werk mit 60 Prozent ausgelastet. Klärschlämme aus den angrenzenden Städten Malchin und Neubrandenburg werden hier verbrannt, wobei diese Abfälle bei der Behandlung von Abwässern in Kläranlagen anfallen. Der Trend tendiert jedoch zu einer anderen Entsorgungsmethode: Viele Abwasserwerke nutzen zurzeit die kostengünstigere Möglichkeit, Klärschlämme auf Äckern auszubringen. Dies könnte sich jedoch bald ändern, denn ab 2029 wird die Ausbringung von Klärschlämmen auf Feldern verboten, was die Nachfrage nach Verbrennungsanlagen weiter steigern könnte, wie NDR berichtet.

Die Bedeutung der Klärschlammverwertung nimmt zu. Umwelt- und Ressourcenschutz stehen dabei im Vordergrund. In diesem Zusammenhang hat die EEW Energy from Waste Stavenhagen GmbH & Co. KG den Grundstein für eine zweite Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage (KVA) gelegt. Diese Anlage soll 2023 in Betrieb genommen werden und einen umweltschonenden Verwertungsweg für kommunale Klärschlämme aus Mecklenburg-Vorpommern und den angrenzenden Regionen bieten. Laut Bernard M. Kemper, CEO der EEW-Gruppe, wird die KVA dazu beitragen, dass belastete Klärschlämme nicht in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Zudem wird die Anlage auch die Rückgewinnung von Phosphor ermöglichen, einem unverzichtbaren Rohstoff. Dr. Joachim Manns, COO der EEW-Gruppe, unterstreicht die Wichtigkeit der KVA als Umweltschutzanlage, die schadstoffhaltige Abfälle sicher zerstört oder zurückhält. Mit dieser KVA wird auch grüne Energie für Strom, Prozessdampf und Fernwärme erzeugt, was das Wärmepotential von etwa 80 Prozent des Bedarfs der Reuterstadt abdecken könnte. Jährlich sollen aus dieser thermischen Behandlung rund 15.000 Tonnen phosphathaltige Asche entstehen. EEW plant, mehr als 90 Prozent des Phosphats aus dieser Asche zurückzugewinnen, was eine signifikante Neudefinition des Umgangs mit Klärschlamm darstellt.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die neue Klärschlammverordnung sieht eine erhebliche Einschränkung der bodenbezogenen Klärschlammverwertung vor. Änderungen im Düngerecht führen dazu, dass ab 2029 nicht mehr alle Kläranlagen ihren Klärschlamm auf Feldern ausbringen dürfen. Die Novelle verpflichtet zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm und Asche. Von größeren Kläranlagen wird erwartet, dass sie ihren Klärschlamm nicht mehr bodenbezogen verwerten und stattdessen auf thermische Verfahren umsteigen. Dies ist bereits zu beobachten: Laut Umweltwirtschaft sank die Menge an entsorgtem Klärschlamm von 2,2 Millionen Tonnen Trockenmasse (TM) im Jahr 2001 auf 1,71 Millionen Tonnen im Jahr 2017, während der Anteil thermisch behandelter Klärschlämme signifikant gestiegen ist.

Aktuell gibt es in Deutschland 22 Klärschlammverbrennungsanlagen mit einer Gesamtkapazität von rund 670.000 Tonnen TM pro Jahr. Die Auslastungsrate dieser Anlagen beträgt derzeit etwa 70 Prozent für kommunale und 80 Prozent für industrielle Klärschlämme. Parallel dazu findet die Mitverbrennung von Klärschlämmen in Kohlekraftwerken, Zementwerken sowie Abfallverbrennungsanlagen statt, was deren Bedeutung als Wertstoffanlage unterstreicht. Die Entwicklungen bei der Klärschlammverwertung zeigen klar, dass ein Umdenken in der politischen und wirtschaftlichen Handhabung notwendig ist, um die Umweltziele der Zukunft zu erreichen.

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