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Kreiskrankenhaus Demmin: Zukunft in eigener Hand trotz finanzieller Schwierigkeiten

Das Kreiskrankenhaus in Demmin bleibt in der Verantwortung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Die angestrebte Übertragung an die Universitätsmedizin Greifswald wurde verworfen, wie Nordkurier berichtet. Landrat Heiko Kärger (CDU) hat angekündigt, das Krankenhaus in der aktuellen gesellschaftlichen Konstellation weiterzuführen. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass das Krankenhaus den Kreishaushalt seit Jahren belastet, mit einem Fehlbetrag von 3,27 Millionen Euro im Jahr 2023.

Die Geschäftsführung des Krankenhauses hat bereits Kooperationsgespräche mit umliegenden Klinikbetrieben aufgenommen, um die wirtschaftliche Situation zu verbessern. Aktuell existiert eine Kooperationsvereinbarung mit dem Klinikum Karlsburg. Ein erstes Gespräch mit dem Gesundheitsministerium von Mecklenburg-Vorpommern über mögliche Zuweisungen fand bereits statt, während ein zweites Gespräch für Juli eingeplant ist, bei dem möglicherweise positive Nachrichten erwartet werden.

Zukunftsperspektiven des Krankenhauses

Das Kreiskrankenhaus verfügt gegenwärtig über etwas mehr als 200 Betten. Die Verwaltung plant jedoch eine Reduzierung auf 150 Betten, um betriebliche Effizienz zu erreichen. Während die Kardiologie erhalten bleiben soll, ist ein Ausbau des Bereichs der Geriatrie vorgesehen. Dies wurde auch von NDR bestätigt, das zudem vermerkt, dass mehrere Millionen Euro an Fördermitteln für den Geriatriebereich bewilligt wurden, jedoch vorerst vom Land einbehalten bleiben. Der Kreis hat gegen diese Einbehaltung erfolgreich geklagt, und nun verhandeln Land und Kreis über den Einsatz dieser Mittel.

Ein dauerhaftes Geschäftsführungsmodell für das Kreiskrankenhaus ist ebenfalls Teil von Kärgers Plänen, um eine stabilere Zukunft für die Einrichtung zu gewährleisten. Zukünftige Übergaben an die Universitätsmedizin Greifswald werden explizit ausgeschlossen, was den kommunalen Charakter des Krankenhauses weiter stärkt.

Was bedeutet das für die Krankenhausfinanzierung?

Die finanziellen Herausforderungen des Kreiskrankenhauses stehen im Kontext der allgemeinen Krankenhausfinanzierung in Deutschland. Informationen des Bundesgesundheitsministeriums zeigen, dass Krankenhäuser, die im Landeskrankenhausplan verzeichnet sind, von den Krankenkassen eine Erstattung der Behandlungskosten erhalten. Dieses System, insbesondere die DRG-Fallpauschalen, eröffnet zwar neue Möglichkeiten zur Abrechnung von Leistungen, birgt jedoch auch Risiken.

Seit 2020 erfolgt die Vergütung des Pflegepersonals nicht mehr über Fallpauschalen, sondern über ein dafür vorgesehenes Pflegebudget. Diese Reformen zielen darauf ab, die Transparenz und Wirtschaftlichkeit der Krankenhausversorgung zu erhöhen. Doch es gibt Bedenken, dass das DRG-System Fehlanreize schaffen könnte, was durch die anstehende Krankenhausreform angegangen werden soll.

Die Situation des Kreiskrankenhauses in Demmin ist ein Spiegelbild der Herausforderungen, mit denen viele kommunale Kliniken in Deutschland konfrontiert sind. Das Bemühen um Kooperationen und strategische Planungen wird entscheidend sein, um die medizinische Versorgung langfristig zu sichern.

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