In der malerischen Gemeinde Dabel, gelegen im Naturpark Sternberger Seenlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern, brodelt es gewaltig. Die kleine Gemeinde mit nur 1.300 Einwohnern sieht sich der drastischen Entscheidung gegenüber, bis zu 550 Asylbewerber in einer ehemaligen Kaserne unterzubringen. Diese Maßnahme, die ohne jegliche Einbeziehung der Bürger beschlossen wurde, führt dazu, dass jeder dritte Bewohner plötzlich ein Asylbewerber sein könnte. Vor diesem Hintergrund erleben die Dabeler eine Welle des Protestes, wie das Freilich-Magazin berichtet.
Die Situation spitzt sich weiter zu: Am 18. Oktober 2024 demonstrierten rund 90 Menschen friedlich vor dem Kreistag in Parchim. Sie forderten eine Überarbeitung der Migrationspolitik und äußerten ihre Bedenken über die geplante Flüchtlingsunterkunft in Dabel. Die Bürgerbewegung Dabel hat zu diesem Protest aufgerufen, um ihre Stimme gegen die hohen Flüchtlingszahlen zu erheben und stattdessen eine Aufnahme in freien Wohnungen zu fordern. Der Kreistag diskutierte verschiedene Anträge zur Migrationspolitik, und die CDU brachte, unterstützt von der AfD, einen Antrag ein, der eine Migrationswende anstrebt. Der Landrat Stefan Sternberg (SPD) wurde beauftragt, sich für diese Änderungen bei der Landes- und Bundesregierung einzusetzen, wie NDR berichtet.
Mit der finanziellen Belastung, die die geplante Großunterkunft mit sich bringt, wird außerdem eine stark gestiegene Migrationskrise in der Region sichtbar. Die geschätzten Kosten von 10,9 Millionen Euro für die Einrichtung könnten die Gemeinde in eine finanzielle Krise stürzen, während anderweitige Investitionen auf der Strecke bleiben. Angesichts fehlender Gelder werden notwendige Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur immer schwieriger, und die Bürger fragen sich, warum für ihr tägliches Leben kein Geld vorhanden ist. Die finanzielle Misere in Mecklenburg-Vorpommern, die insgesamt eine Lücke von fast vier Milliarden Euro bis 2029 aufweist, verstärkt das Gefühl der Unsicherheit und Unzufriedenheit in der Bevölkerung.