
Am 9. April 2025 hat die Messstation Stralsund-Knieperdamm aktuelle Daten zur Luftqualität veröffentlicht. Diese zeigen, dass die Luftqualität in Bezug auf Feinstaub-Partikel (PM10) pro Kubikmeter Luft genau überwacht wird. Der Grenzwert für PM10 liegt bei 50 Partikeln pro Kubikmeter, wobei dieser Wert jährlich bis zu 35 Mal überschritten werden darf. Die Luftqualität wird anhand von drei Hauptwerten gemessen: Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon.
Die Grenzwerte sind klar definiert: Bei Stickstoffdioxid und Ozon gelten die Werte über 200 μg/m³ als „sehr schlecht“, während aus gesundheitlicher Sicht Feinstaubwerte über 100 μg/m³ ebenfalls als kritisch eingestuft werden. Eine „schlechte“ Luftqualität beginnt bereits bei Stickstoffdioxidwerten von 101-200 μg/m³ und Feinstaubwerten von 51-100 μg/m³. Die Maßnahmen zur Messung erfolgen stündlich, wobei Stickstoffdioxid und Ozon als Stundenmittel und Feinstaub als stündlich gleitendes Tagesmittel erfasst werden.
Gesundheitliche Empfehlungen
Die gesundheitlichen Auswirkungen bei schlechter Luftqualität sind signifikant. Bei „sehr schlechter“ Luftqualität sollten empfindliche Personen körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden. Bei „schlechter“ Qualität wird empfohlen, anstrengende Tätigkeiten im Freien zu meiden. Bei „mäßiger“ Luftqualität sind kurzfristige gesundheitliche Auswirkungen unwahrscheinlich, aber dennoch mögliche Effekte bei sensiblen Personen bestehen. Eine „gute“ Luftqualität hat keine gesundheitlich nachteiligen Wirkungen zur Folge, während „sehr gute“ Bedingungen optimale Voraussetzungen für Aktivitäten im Freien bieten.
Die Folgen von Feinstaub in Europa sind alarmierend. Jährlich verzeichnet die EU etwa 240.000 vorzeitige Todesfälle, die durch Feinstaub verursacht werden. Die Belastung von 2050 Tonnen Feinstaub, die jährlich durch Feuerwerk in die Atmosphäre gelangt, hat dabei in der Silvesternacht einen signifikanten Anteil. Gesundheitsrisiken werden durch Wetterbedingungen beeinflusst, die eine erhöhte Feinstaubbelastung mit sich bringen können, insbesondere bei Hochdrucklagen.
Langfristige Entwicklungen in der Luftqualität
Die EU hat seit 2000 Präventionsmaßnahmen eingeführt, um die Feinstaubbelastung zu reduzieren. Die PM10-Messwerte, die heute zwischen 15 und 20 µg/m³ liegen, zeigen einen Rückgang von den 1990er Jahren, als die Werte noch bei 50 µg/m³ lagen. Diese Verbesserungen sind dem Rückgang von Emissionen zu verdanken. Seit 2012 wird an sämtlichen Messstationen der Jahresgrenzwert von 40 µg/m³ eingehalten. Die Entwicklung der Feinstaubbelastung zeigt sich auch in den Jahren 2023, als der Grenzwert an allen Messstationen beibehalten wurde.
Zusätzlich ist Feinstaub nicht nur auf Emissionen zurückzuführen, sondern auch auf sekundäre Partikel, die durch chemische Reaktionen in der Atmosphäre entstehen. Es gilt zu beachten, dass die gesundheitlichen Wirkungen von Feinstaub stark von der Partikelgröße abhängen. Dies kann zu ernsthaften Atemwegserkrankungen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, wie auch das Umweltbundesamt herausstellt.
Die Luftverschmutzung bleibt das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa. Laut Schätzungen gab es im Jahr 2022 in der EU 239.000 Todesfälle, die durch Feinstaub verursacht wurden, sowie 70.000 durch Ozon und 48.000 durch Stickstoffdioxid. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit der Einhaltung von Luftqualitätsstandards, die kürzlich von der EU überarbeitet wurden und nun strenger sind als zuvor. Das Ziel der Union ist eine 55-prozentige Reduktion der Feinstaubbelastung bis 2030, um die Gesundheitsrisiken besser zu kontrollieren.