
Der Traditionsporzellanhersteller Rosenthal steht vor einer existenziellen Krise und plant die Schließung einer seiner beiden Produktionsstätten in Deutschland. Wie die WELT berichtet, haben bereits Gespräche zwischen der Unternehmensführung und der Gewerkschaft begonnen, um eine Lösung zu finden. Die Neuausrichtung könnte zu einem massiven Stellenabbau führen, denn das Unternehmen rechnet mit einem gesunkenen Umsatz und einer angespannten Marktlage. Aktuell produziert Rosenthal in Selb und Speichersdorf. Die endgültige Entscheidung über den Verbleib einer der beiden Fabriken soll Ende Januar fallen.
Die Situation ist ernst: Rosenthal verzeichnete Umsatzrückgänge von etwa 30 Prozent, was einen Sanierungsbedarf zur Folge hat. BR24 berichtet, dass die Angestellten möglicherweise auf Weihnachtsgeld und andere Leistungen verzichten müssen, um ihre Arbeitsplätze zu retten. Es existieren drei hauptsächliche Szenarien für die Zukunft des Unternehmens: Der Abschluss eines Sanierungstarifvertrags, die Schließung beider Werke oder sogar eine vollständige Insolvenz, die das Aus für alle Standorte und Arbeitsplätze bedeuten könnte.
Hoffnung auf Sanierung
Trotz der ernsten Lage zeigen sich die Mitarbeiter solidarisch und wollen aktiv zum Erhalt des Unternehmens beitragen, wenn die Maßnahmen Aussicht auf Erfolg haben. Der stellvertretende Landesbezirksleiter der Gewerkschaft IG BCE, Gerd Hammerl, erklärte, dass das Unternehmen mehr als nur ein Arbeitgeber für viele Angestellte sei – es sei fest in der Region verwurzelt. Doch auch Enttäuschung über die Unternehmensführung macht sich breit. Mitarbeiter erwarten klare Pläne, wie Rosenthal wieder wirtschaftlich rentabel werden könnte.