Der traditionsreiche Porzellanhersteller Rosenthal, gegründet 1879 in Selb, kämpft zunehmend um seine Existenz und sieht sich gezwungen, möglicherweise eine von zwei Produktionsstätten in Oberfranken zu schließen. Laut aktuellen Informationen von der Saarbrücker Zeitung laufen seit kurzem Verhandlungen zwischen der Unternehmensführung und der Gewerkschaft IG BCE. Die Gespräche drehen sich um die Fokussierung auf eine einzige Produktionsstätte, die nur noch in kleinerem Umfang arbeiten soll. Wo genau die Produktion fortgesetzt wird, bleibt vorerst unklar, da die Verhandlungen noch laufen.
Die aktuelle wirtschaftliche Lage von Rosenthal ist angespannt. Die Firma, die momentan etwa 600 Mitarbeiter beschäftigt, informierte, dass es aufgrund von Veränderungen im Konsumverhalten und steigenden Lohnkosten zu einem Stellenabbau kommen könnte. Diese Entscheidung steht im Kontext eines Umsatzrückgangs von rund 30 Prozent, was laut BR.de eine grundlegende Neuausrichtung erforderlich mache. Während in Selb vor allem große Premiumstücke, wie die Vasen der Rosenthal meets Versace-Kollektion, hergestellt werden, fokussiert sich das Werk in Speichersdorf auf Flachware wie Teller.
Rosenthal erklärt, dass trotz der schwierigen Situation und der notwendigen Einsparungen die Zuversicht besteht, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine finale Entscheidung zur zukünftigen Produktionsstrategie soll bis Ende Januar 2025 getroffen werden. In der Vergangenheit musste Rosenthal unangenehme finanzielle Hürden überwinden, einschließlich einer Insolvenz im Jahr 2009, und ist seitdem unter der Leitung der Arcturus-Gruppe.