Rodgau – Ein emotionaler Abschied ereignete sich in der Pfarrkirche St. Matthias, als Hunderte Gläubige den Pfarrvikar Pater Moncy Vadakara feierten. Nach neun Jahren in der Gemeinde kehrt der 58-Jährige zurück in seine Heimat Indien. Bürgermeister Max Breitenbach würdigte in seiner Rede die Verdienste des Paters, der in einer schwierigen Zeit in Rodgau Nieder-Roden das Ruder übernahm, als Pfarrer Dr. Peter Eckstein gesundheitlich angeschlagen war. Die große Teilnahme an den Feierlichkeiten zeigt, wie sehr Pater Moncy in der Gemeinde geschätzt wurde, so op-online.
In einer bewegenden Rede im Pfarrheim äußerte Pater Moncy, dass er gerne geblieben wäre, jedoch die Entscheidung, die ihn nach Indien ruft, von „oben“ kam. Er kritisierte, dass er bis heute keine Antwort auf die Gründe für seine Abberufung vom Personaldezernat des Bistums Mainz erhalten habe, was er als ein „Rätsel“ bezeichnete. Trotz der Enttäuschung nimmt er die Entscheidung an und spricht von der Notwendigkeit der Versöhnung, da Bitterkeit „nicht von Gott“ kommt. Darüber hinaus bedankt sich der Priester bei der Gemeinde für die positive Unterstützung während seiner Zeit in Rodgau st-nikolaus-rodgau.
Das Thema Abschied im Pastoralraum
Der Abschied von Pater Moncy spiegelt ein größeres Thema im Pastoralraum Rodgau-Rödermark wider. Im Herbst beschäftigt das Thema „Abschied“ viele Menschen, da nicht nur die Natur uns an die Vergänglichkeit erinnert, sondern auch notwendige Änderungen im Pastoralteam und bei den Pfarrzentren anstehen. Rückläufige Mitgliedszahlen und begrenzte Ressourcen bringen die Notwendigkeit mit sich, von vertrauten Räumlichkeiten Abschied zu nehmen. Diese Veränderungen erzeugen oft Trauer und Wut, da sie grundlegende Fragen nach dem Sinn des Vergangenen aufwerfen. Dennoch wird betont, dass Abschied auch die Chance auf neues Leben birgt und den Glauben an die Zukunft erneuert, da die Gemeinschaft zusammenhalten und wachsen kann.