Langen – Ein besorgniserregender Zustand in einem Hochhaus an der Südlichen Ringstraße 191 wird immer deutlicher: Der Aufzug funktioniert nur sporadisch, während die Bewohner, insbesondere die 71-jährige Erika Bühnert, stark eingeschränkt sind. Ihre Frau muss seit August auf einen funktionstüchtigen Aufzug verzichten, weil der Fahrstuhl für die ungeraden Stockwerke defekt ist. Diethard Bühnert beschreibt die verzweifelten Umstände: „Immerhin geht diesmal einer von beiden, aber meiner Frau bringt das trotzdem nichts.“ Die soziale Isolation trifft die beiden, die seit 50 Jahren verheiratet sind, hart, da sie kaum das Haus verlassen kann. Diese Situation ist umso tragischer, da das Paar aufgrund der Aufzugsprobleme auch nicht ihren Hochzeitstag feiern konnte.
Technische Verbesserung angekündigt
Wie wohnungswirtschaft-heute.de berichtet, hat der Vermieter Vonovia zwar eine neue digitale Monitoring-Technologie für seine Aufzüge angekündigt, doch für das Ehepaar kommt dies zu spät. Die neue Technik, die alle 3.500 Personenaufzüge des Unternehmens fernüberwacht, soll Ausfälle präventiv vermeiden und den Betrieb verbessern. „Wir entwickeln die Systeme und Sensoren selbst“, erklärt Wilhelm Köhler von Vonovia. Diese digitale Lösung wird auch auf andere Anlagen ausgeweitet, einschließlich Heizungsanlagen, um maximale Effizienz zu erreichen. Doch derzeit leidet das Paar weiterhin unter den bestehenden Problemen, da an ihrem Haus die Modernisierungsmaßnahmen noch nicht umgesetzt wurden.
Die Unzulänglichkeiten des bestehenden Systems sind offensichtlich. „Ich sitze hier im Gefängnis“, schildert Erika Bühnert ihre verzweifelte Situation. Der Vermieter hat zwar einen Tragedienst angeboten, doch dieser ist oft nicht verfügbar oder lässt auf sich warten, was den Alltag des von Krankheiten geprägten Paares erschwert. Trotz wiederholter Kontaktversuche zu Vonovia, darunter auch einer erfolgreichen Mietminderung, erweist sich der Fortschritt in der Problemlösung als zäh.