Die Regionaltangente West (RTW) im Rhein-Main-Gebiet steht vor einer finanziellen Herausforderung. Die aktuellen Preissteigerungen und Bauverzögerungen ziehen eine Verdopplung der von den sieben beteiligten Kommunen und drei Kreisen aufzubringenden Finanzmittel nach sich. Laut Horst Amann, dem Geschäftsführer der Planungsgesellschaft, wird ein zusätzlicher Betrag von 305 Millionen Euro benötigt, was die Gesamtkosten auf nahezu 600 Millionen Euro anhebt. Diese ergeben sich aus der Notwendigkeit, bei der Realisierung der 52 Kilometer langen Bahntrasse von Bad Homburg über den Flughafen bis zum Bahnhof Buchschlag in Dreieich bis Ende 2028 weitere Herausforderungen zu meistern, wie faz.net berichtete.
Ein bedeutendes Schienenprojekt
Die RTW wird die bestehende Infrastruktur erweitern und tangentiale Verbindungen zwischen den bestehenden S-Bahn- und Regionalbahnlinien schaffen, wodurch Umstiege in der Frankfurter Innenstadt entfallen. Geplant ist, die Strecke größtenteils auf bereits existierenden Schienen zu führen, darunter auch Stationen wie Frankfurt-Höchst und den Flughafen. Die Bahn wird ein durchgehendes 15-Minuten-Takt-System im zentralen Abschnitt zwischen Eschborn und Neu-Isenburg einführen. Der Bau soll im Mai 2022 begonnen haben, mit einer Teil-Inbetriebnahme für das Jahr 2026 und einer Gesamtfertigstellung für 2029, wie in der Wikipedia dargelegt. Das Projekt ist Teil eines Zehn-Punkte-Programms für den Schienenausbau in der Region Hessen und wird von Bund und Land mit finanziellen Mitteln unterstützt.
Die Umgestaltung des Verkehrsnetzes durch die RTW wird auch die Kapazität des Hauptbahnhofs entlasten, der bereits an seine Grenzen stößt. Die Finanzierung des Projekts ist jedoch ein heiß diskutiertes Thema, da etwa ein Drittel der Gesamtkosten von den örtlichen Gebietskörperschaften getragen werden müssen. Die damit verbundenen Betriebskosten für die Stadt Frankfurt werden auf jährlich rund 5,7 Millionen Euro geschätzt, was ein gewisses Unbehagen in der lokalen Politik auslöst, da die Strecke als peripher angesehen wird und möglicherweise weniger wirtschaftliche Vorteile für die Stadt bringt.