Ein skandalöser Brandanschlag hat in Wächtersbach für Aufsehen gesorgt. Erstmals musste sich eine pakistanische Familie vor Gericht verantworten, die beschuldigt wird, ihr eigenes Haus in Brand gesteckt zu haben, um einen rechtsextrem motivierten Anschlag vorzutäuschen. Laut der Frankfurter Allgemeine Zeitung begann der Prozess am Montag mit dem Vorwurf des Versicherungsbetrugs und der Brandstiftung. Die Staatsanwaltschaft erhebt schwere Anschuldigungen gegen die Angeklagten, die ein Gesamtvermögen von etwa 350.000 Euro aus der Versicherung ergaunern wollten.
Der Vorfall ereignete sich am 1. Weihnachtsfeiertag 2023, als ein Feuer in dem Wohnhaus ausbrach, gepaart mit rassistischen Parolen, die im Inneren hinterlassen wurden. Diese Parolen, die nun als eigenmächtig von der Familie aufgetragen angesehen werden, sollten einen politischen Hintergrund vortäuschen und die Ermittlungen in eine andere Richtung lenken. Die Staatsanwaltschaft brachte ins Spiel, dass die Familie im Vorfeld bereits Möbel online verkauft und Wertsachen aus dem Haus entfernt hatte, was auf eine vorsätzliche Manipulation der Beweise hindeutet. Unter den fünf Beschuldigten befinden sich der 48-jährige Hausbesitzer, dessen 35-jähriger Schwager sowie deren Angehörige, die alle wegen Mittäterschaft oder Beihilfe angeklagt sind, wie auch durch die Hessen-Seite bestätigt wird.
Prozessdetails und etliche Verhandlungstage
Das Landgericht Hanau hat bereits 14 Verhandlungstage bis Ende Februar 2025 anberaumt, da sich der Prozess aufgrund der Komplexität der Vorwürfe hinziehen könnte. Besonderes Augenmerk wird auf den Hauptbeschuldigten gelegt, der sich während des Brandes schwere Verbrennungen zuzog und anscheinend falsche Angaben zu den Umständen des Feuers machte. Der Freund der Familie, der ebenfalls beschuldigt wird, soll laut Anklage die Ermittler absichtlich in die Irre geführt haben.