
Die Deutsche Bahn (DB) treibt den viergleisigen Infrastrukturausbau zwischen Hanau und Gelnhausen voran. Dieses umfangreiche Projekt umfasst mehrere Baustellen, die größtenteils während des laufenden Zugverkehrs durchgeführt werden. Am Bahnhof Gelnhausen sind etwa eine neue Fußgängerunterführung sowie Gleis- und Oberleitungsarbeiten geplant. Diese Bauarbeiten erfordern eine Gleissperrung vom Donnerstag, 17. April, um 21:00 Uhr bis Freitag, 2. Mai, um 5:00 Uhr. Während dieser Zeit wird der öffentliche Verkehr zwischen Hanau und Gelnhausen trotz der Bauarbeiten aufrechterhalten, jedoch mit einem Ersatzbusverkehr für die betroffenen Regionalzüge.
Für die Regionalzüge entlang der Strecke wird eine halbstündliche Busverbindung eingerichtet. Diese Busse fahren zwischen Hanau Hauptbahnhof und Fulda für den RE 50 sowie zwischen Hanau Hauptbahnhof und Wächtersbach für die RB 51. Es ist wichtig zu beachten, dass Fahrräder aus Platzgründen nicht in den Bussen mitgenommen werden dürfen. Gleichzeitig werden Fernverkehrszüge auf alternative Routen umgeleitet, was zu verlängerten Reisezeiten führt. Die Fahrzeit auf den Achsen Frankfurt–Kassel–Berlin sowie Frankfurt–Hamburg kann um bis zu eine Stunde länger sein, während der Halt in Frankfurt Hauptbahnhof entfällt.
Bauprojekte und Infrastrukturmaßnahmen
Die Bauarbeiten umfassen nicht nur den Ausbau zwischen Hanau und Gelnhausen, sondern auch weitere Maßnahmen in der Region. Beispielsweise wird die Brücke an der L3202, auch bekannt als „Westspange“, zurückgebaut und in den kommenden Monaten erneuert. Am Bahnhof Wirtheim beginnen Arbeiten zur Verlängerung und Modernisierung der Bahnsteige, während in Schlüchtern der Aufzug zum Mittelbahnsteig fortgesetzt wird. Zudem finden Gleiserneuerungen und Baugrunderkundungen im Abschnitt Flieden–Schlüchtern Ziegenberg statt. Ein weiterer signifikanter Schritt ist die Modernisierung und der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs Fulda, die zwischen dem 9. April und 30. Juni durchgeführt werden.
Die gesamte Bauinitiative ist Teil des Infrastrukturentwicklungsprogramms Frankfurt RheinMain plus, das darauf abzielt, die Schieneninfrastruktur in dieser stark frequentierten Region zu verbessern. Anwohner:innen sind eingeladen, Fragen zu den Bauarbeiten direkt an das DB-Projektteam zu richten.
Langfristige Sanierungsstrategie der Deutschen Bahn
Parallel zu diesen aktuellen Bauarbeiten hat die Deutsche Bahn ein Gesamtprogramm zur strukturellen Sanierung ihrer Infrastruktur vorgestellt. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit der Schiene bis 2027 wiederherzustellen und das Kundenerlebnis zu verbessern. Die DB plant, 1500 Streckenkilometer generalsaniert und 200 alte Stellwerke erneuert zu haben. Darüber hinaus sollen jährlich 100 Bahnhöfe modernisiert werden.
Dieses Sanierungsprogramm zielt auch darauf ab, Verspätungen, die durch infrastrukturelle Mängel verursacht werden, um 20% bis 2027 zu senken. Das operative Ergebnis (EBIT) wird bis zu diesem Zeitpunkt auf zwei Milliarden Euro gesteigert. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der DB, betont, dass eine solche umfassende Sanierung in Anbetracht der Herausforderungen durch Krisen und schlechte Infrastruktur nötig ist. Diese Maßnahmen sind Teil der Strategie „S3“, die Stabilität und ein besseres Kundenerlebnis priorisiert.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Deutsche Bahn sowohl kurzfristige als auch langfristige Maßnahmen ergreift, um den Schienenverkehr in Deutschland zu verbessern und die nationale Infrastruktur zukunftssicher zu gestalten. Die Kunden werden angehalten, sich über elektronische Auskunftsmedien oder durch Aushänge und Ansagen an den Bahnhöfen über die jeweilige Verkehrslage zu informieren.