In Herborn, Hessen, läuft die alarmierende Aktion zur Bekämpfung invasiver Katzenwelse auf Hochtouren. Seit dem 21. November pumpt das Technisches Hilfswerk (THW) den Uckersdorfer Steinbruchsee vollständig leer, nachdem bei einer Untersuchung die ersten Exemplare des gefräßigen Raubfisches entdeckt wurden. Diese Art, ursprünglich aus dem Mississippi in Nordamerika, ist auf der EU-Liste der invasiven Arten gelistet, und ihre Anwesenheit bedroht die heimischen Fischarten. Gerrit Oberheidt vom Regierungspräsidium Gießen betont, dass es entscheidend sei, eine weitere Ausbreitung dieser Welse zu verhindern, da sie in Mittelhessen keine natürlichen Feinde haben.
Die rapide Ausbreitung seine Sorge, da bei starkem Regenfall der See über die Ufer treten könnte, was zu einer Schädigung der umliegenden Gewässer führen würde. Oberheidt erläutert, dass die Katzenwelse dann über Bäche zunächst in die Dill und eventuell in die Lahn gelangen könnten, was eine kaum zu bewältigende Situation nach sich ziehen würde, ähnlich wie bei der aktuellen Waschbärplage. Die Verantwortlichen haben jedoch bereits Fortschritte gemacht: Rund 62 Welse wurden bisher gefangen und die Hoffnung besteht, weitere 38 Exemplare bis zum geplanten Abschluss der Pumparbeiten am Samstag zu erbeuten. Diese Fische werden gemäß EU-Vorschrift getötet, um die heimische Fauna zu schützen.
Positive Entdeckungen und Herausforderungen
Inmitten dieser angespannten Situation gab es auch erfreuliche Nachrichten: Während der Arbeiten wurde eine Population des bedrohten Edelkrebses im See entdeckt. Mit der Eliminierung der Katzenwelse könnten sich die Überlebenschancen dieser gefärdeten Art verbessern. Darüber hinaus führt die Operation zu einer Umsiedlung heimischer Fischarten, um ihr Überleben zu sichern. Wie die Welse in den See gelangten, bleibt unklar, da der See keinen natürlichen Zulauf hat. Es wird vermutet, dass sie illegal ausgesetzt wurden, doch dies bleibt spekulativ, wie Oberheidt abschließend erklärt. Die Stadt Herborn rechnet damit, dass das Wasser je nach Niederschlag möglicherweise erst im kommenden Frühjahr wieder die normale Höhe erreichen wird, wie Diana Göbel, Pressesprecherin der Stadt, informiert.