Am Freitag, den 27. November 2024, findet in Bad Hersfeld eine große Demonstration der Gewerkschaft Verdi statt. Bereits über 1.200 Amazon-Mitarbeiter aus Deutschland sowie Beschäftigte aus den USA, Schweden, Großbritannien und Italien werden erwartet, um für bessere Arbeitsbedingungen und einen Tarifvertrag zu protestieren. Die Gewerkschaft will den Protest ausgerechnet am Black Friday durchführen, einem der umsatzstärksten Tage für das Unternehmen, um auf die „unfairen Arbeitsbedingungen“ hinzuweisen. Amazon äußerte sich zu den Streiks und versicherte, dass die Kunden auch an diesem Tag mit schnellen Lieferungen rechnen können, da die Logistikteams wie gewohnt arbeiten werden, so berichtete die FAZ.
Streikbewegung und globale Auswirkungen
Der Streik in Deutschland ist Teil einer internationalen Bewegung, die unter dem Motto „Make Amazon Pay“ steht. Die Proteste werden weltweit koordiniert und finden auch in Ländern wie den USA, Großbritannien, Frankreich und Indien statt. Das Ziel ist es, Amazon dazu zu bringen, die Gewerkschaftsrechte der Mitarbeiter zu respektieren. Der Verdi-Bundesvorstand betont, dass die Forderungen nach einem Tarifvertrag seit über zehn Jahren bestehen, jedoch bislang unbeachtet blieben. Verdi vertritt die Auffassung, dass die Arbeitsbedingungen bei Amazon nicht den gesetzlichen Standards entsprechen, während Amazon seinerseits die Bezahlung, die bei rund 15 Euro brutto pro Stunde beginnt, und Zusatzleistungen wie die betriebliche Altersvorsorge lobt.
Ein weiterer Aspekt ist Amazons Erfolgsgeschichte in Deutschland, die vor 25 Jahren begann. In dieser Zeit hat das Unternehmen über 36.000 unbefristete Arbeitsplätze geschaffen und seit 2010 mehr als 65 Milliarden Euro in den Standort investiert, wie berichtete aboutamazon.de. Trotz dieser Investitionen behauptet Verdi, dass die Mitarbeiter von Amazon immer noch unter unfairen Bedingungen arbeiten. Die Gewerkschaft fordert ein Ende der Tariflosigkeit und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Der Protest in Bad Hersfeld soll am DGB-Haus beginnen und zieht als kraftvolles Zeichen gegen die Unternehmenspolitik von Amazon durch die Stadt.