In der Region Südliche Weinstraße wird ein neues Kapitel in der Windkraftgeschichte aufgeschlagen: Zwischen Offenbach und Herxheim soll auf einer 240 Hektar großen Fläche ein neuer Windpark entstehen, der Platz für bis zu elf Windkraftanlagen bieten könnte. Diese neue Entwicklung, die in der Nähe der bereits vorhandenen 16 Windräder stattfinden soll, könnte die regenerative Energiegewinnung der Region erheblich vorantreiben. Laut rheinpfalz.de wurde jedoch ein Veto gegen einen der möglichen Standorte eingelegt, was Fragen zur zukünftigen Nutzung aufwirft. Ob die politischen Entscheidungsträger bereit sind, die als Potenzialflächen bezeichneten Areale für Windräder freizugeben, bleibt abzuwarten.
Doch die Situation ist nicht nur in der Südlichen Weinstraße angespannt. In Hessen fehlen in den drei kleinsten Flächenkreisen – Groß-Gerau, Offenbach und Main-Taunus – jegliche Windanlagen. Ein Grund hierfür ist der mangelnde Platz sowie unzureichender Wind. Der Kreis Offenbach hat klargestellt, dass die dortigen Windverhältnisse nicht den Kriterien für Windkraftvorrangflächen entsprechen. Dennoch gibt es Bestrebungen, die Windkraftnutzung in der Region neu zu bewerten. Wie hessenschau.de berichtete, hat der Kreis Groß-Gerau ein neues Gutachten in Auftrag gegeben, welches potenzielle Flächen für Windkraft untersucht. 17 geeignete Flächen wurde im Osten des Kreises identifiziert, und es wird gehofft, dass diese bald genutzt werden können.
Politische Entscheidungen stehen an
Die Entscheidung über die Errichtung neuer Windkraftanlagen liegt jedoch letztlich bei den Kommunen. Das neu in Auftrag gegebene Gutachten könnte potenziellen Investoren als Grundlage dienen, um an die Gemeinden heranzutreten. Die Verantwortlichen träumen von einem „energieautarken“ Kreis, der sich selbst mit Energie versorgt, und setzen auch auf größere Photovoltaik-Projekte zur Ergänzung der Windkraft. Doch, wie ein Sprecher ermutigend feststellte, selbst im besten Fall könnte es noch Jahre dauern, bis das erste Windrad im Kreis Groß-Gerau Realität wird.