In Greifswald wurden bis Ende Oktober 2024 insgesamt 133 Graffiti-Taten an Anlagen und Zügen der Deutschen Bahn angezeigt. Diese Zahl ist im Vergleich zu den Vorjahren rückläufig: Im Vorjahreszeitraum wurden 143 Taten registriert, während im Jahr 2022 sogar 173 Taten gezählt wurden. Damit belegt Greifswald Platz neun in der Statistik der zehn am stärksten betroffenen Städte in Deutschland.
Bundesweit führt Berlin mit 1.866 Graffiti-Delikten bei der Bahn, gefolgt von München mit 843 und Frankfurt am Main mit 233 Taten. Insgesamt wurden bis Ende Oktober 2024 bundesweit 16.601 Graffiti-Delikte gemeldet. Im Vergleich zu den Vorjahren stieg die Zahl der Vorfälle: 15.845 Delikte wurden im Jahr 2023 registriert und 15.496 im Jahr 2022. Am häufigsten betroffen sind Bahnhöfe, die besonders schnell von der Deutschen Bahn gereinigt werden, da die Beseitigung von Schäden innerhalb von 24 Stunden erfolgt.
Umfang und Kosten der Graffiti-Schäden
Die Deutsche Bahn hat mit erheblichen Schäden durch Graffiti zu kämpfen, die jährlich konstant rund 12 Millionen Euro kosten. Der Aufwand zur Beseitigung sowie die Umweltbelastung sind enorm. Die Entfernung von Graffiti erfolgt durch speziell geschulte Mitarbeiter, die stark reizende Chemikalien einsetzen. Die Reinigung eines Nahverkehr-Triebwagens kann zwei bis drei Fachkräfte einen ganzen Arbeitstag kosten. Bei der Neulackierung eines Triebwagens fallen Kosten von bis zu 30.000 Euro an, und der Zug bleibt während der Arbeiten für rund sieben Tage außer Betrieb.
Die Sicherheitskräfte der Deutsche Bahn stellen jährlich mehr als 3.200 Täter auf frischer Tat. Ein Viertel dieser Täter wird der Bundespolizei übergeben, und die Deutsche Bahn kann zivilrechtliche Forderungen über einen Zeitraum von 30 Jahren geltend machen. Im Extremfall drohen bei einer Verurteilung bis zu zwei Jahre Gefängnis.
Insgesamt zeigt sich ein besorgniserregender Trend, der sowohl in Greifswald als auch in Städten wie Berlin und München deutlich wird, wie Antenne NRW berichtet.