
Am 30. März 2025 eröffnete die Künstlerin und Illustratorin Silke Schmidt ihre erste Ausstellung im Multikulturellen Centrum Templin (MKC). In einer eindrucksvollen Präsentation verewigte sie flüchtige Alltagsmomente durch lebensgroße Holzschnitte und kleine Zeichnungen. Die Grafikerin Stefanie Fiebrig charakterisierte Schmidts Arbeiten treffend als vertraut und bewegend. Ihre langjährige Freundschaft, die im Jahr 2012 begann, spiegelt sich in der Wertschätzung von Fiebrig wider.
Geboren 1973, studierte Schmidt an der Universität der Künste in Berlin, wo sie Meisterschülerin des renommierten Professors Dieter Hacker wurde. Neben ihrer Karriere als Künstlerin und Illustratorin erstellt sie Holzschnitte auf Sperrholzplatten und arbeitet für verschiedene Verlage und Unternehmen. Jährlich produziert sie eine 100-Tage-Zeichenserie, die meist auf dem iPad entsteht und besondere Augenblicke des täglichen Lebens erfasst.
Kunst und Alltag vereint
Die Holzfiguren von Silke Schmidt sind meist lebensgroß und entstehen durch präzises Schnitzen. Sie werden aus ihrem alltäglichen Kontext herausgenommen und auf wenige Linien konzentriert, was eine klare Botschaft kreiert. Diese Arbeiten stehen im Gegensatz zu unserer hektischen, von Medien und Technik dominierten Zeit. In ihrer Kunst sucht Schmidt nach wesentlichen Sinneserfahrungen und verbindet oft Text und Bild in ihren Zeichenserien. Ihre Exponate halten universelle Aspekte des Lebens fest und spiegeln somit die Vielschichtigkeit des menschlichen Daseins wider.
In den letzten Jahren wurden Schmidts Arbeiten bereits in bedeutenden Städten wie Berlin, Hamburg und Frankfurt/Main ausgestellt. Nun zeigt sie endlich ihre erste eigene Präsentation in Templin, wo sie seit über zwölf Jahren lebt. Für diese Möglichkeit ist sie Kurator Gerald Narr dankbar.
Ein Wiedersehen am Eröffnungstag
Besonders erfreulich war das überraschende Wiedersehen mit der kanadischen Illustratorin Elena Skoreyko, die mittlerweile in England lebt. Die beiden hatten sich über Instagram kennengelernt, was zeigt, wie moderne Kommunikation Brücken über Länder und Ozeane schlagen kann. Die Eröffnung der Ausstellung wurde musikalisch vom Trio „Glitza“ begleitet, in welchem auch Schmidts Tochter Pauline mitwirkt.
Schmidts künstlerisches Schaffen und ihre Fähigkeit, alltägliche Momente in ausdrucksstarke Werke zu verwandeln, setzen einen besonderen Akzent in der lokalen Kunstszene Templins und laden die Besucher ein, innezuhalten und das Besondere im Gewöhnlichen zu entdecken. Ihre Kunst bietet somit nicht nur einen ästhetischen Genuss, sondern auch einen Raum für Reflexion und Austausch.