In Hamburg tritt ein weitreichendes Messerverbot im öffentlichen Nahverkehr in Kraft. Dieses Verbot betrifft alle Busse, Bahnen und Bahnhöfe und soll die Sicherheit für die knapp eine Milliarde jährlich Fahrgäste erhöhen. Innensenator Andy Grote (SPD) sowie Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) enthüllten am Alsteranleger das erste Hinweisschild und betonten die Notwendigkeit dieser Maßnahme nach schweren Straftaten, etwa dem Vorfall in Solingen. „Im ÖPNV treffen viele Menschen auf engem Raum zusammen. Wir müssen gewährleisten, dass sich alle dort sicher fühlen“, so Grote. Dabei ist Hamburg das erste Bundesland, das diese Regelung aus dem neuen Sicherheitspaket der Bundesregierung umsetzt, wie Welt berichtete.
Das Verbot umfasst Messer und andere Klingenwaffen, Schusswaffen sowie nicht zugelassene Reizstoffsprühgeräte. Bei Zuwiderhandlungen drohen Geldbußen zwischen 150 und 10.000 Euro. Wer die Kontrolle durch die Sicherheitskräfte im Nahverkehr ablehnt, riskiert zudem die Einschaltung der Polizei. Positiv erwähnt wurde jedoch, dass Personen, die aus beruflichen Gründen ein Messer dabei haben, wie Handwerker oder Mitarbeiter der Gastronomie, nicht bestraft werden. Dies könnte etwa für Pfadfindergruppen gelten, die ebenfalls von dem Verbot ausgenommen sind. An der Reeperbahn und anderen Orten der Stadt gelten bereits spezielle Waffenverbotszonen, die als Vorbild für diese Entscheidung dienten, so die Süddeutsche.
Mit diesem neuen Sicherheitszechschritt will Hamburg nicht nur Proaktivität zeigen, sondern auch das Risiko von Gewalttaten im städtischen Verkehr signifikant reduzieren. „Jedes Messer, das wir einsammeln, ist ein Risiko weniger“, erklärte Grote und setzt auf eine hohe Akzeptanz und Unterstützung der Bevölkerung für diese Maßnahmen.