Aktuell wächst die Besorgnis über die Geflügelpest in Ostprignitz-Ruppin (OPR), wo im vergangenen Jahr rund 11.500 Puten in Lohm aufgrund eines Ausbruchs getötet werden mussten. Thomas Storck, Betreiber mehrerer Geflügelbestände in der Region, äußert die Hoffnung, dass es nicht erneut zu solch drastischen Maßnahmen kommen muss. Der Druck auf die Geflügelhalter steigt, da die Fälle in Europa zunehmen und der Erreger jederzeit auch die Geflügelbestände in OPR erreichen könnte, wie von der MAZ berichtet. Insbesondere in Ländern wie Bulgarien und Ungarn sei die Situation alarmierend. Die Erkrankung bei Geflügel verursacht nicht nur wirtschaftliche Verluste für Unternehmen wie die „Moorgut Katzfehn, Turkey Breeder GmbH“, sondern bedeutet auch, dass strenge Auflagen zur Eindämmung des Virus notwendig werden.
Drastische Maßnahmen bei Ausbrüchen
Bei einem erneuten Ausbruch greift die Kreisverwaltung zu hartem Vorgehen: In einem Radius von drei Kilometern um den betroffenen Betrieb werden Schutz- und Überwachungszonen eingerichtet, wie deutlich gemacht wird. Dies bedeutet weitreichende Sperrmaßnahmen für die Tierhalter in OPR, die durch die bisherigen Erfahrungen sensibilisiert sind. Der Landkreis hat sich jedoch auf einen möglichen Ausbruch vorbereitet, was die Aussage von Kreisverwaltungssprecher Alexander von Uleniecki unterstreicht. Er informiert, dass es seit einem Jahr keinen Ausbruch mehr in der Region gegeben hat, jedoch das Risiko jederzeit besteht, da die Geflügelpest nicht mehr saisonal gebunden ist.
Die Entwicklungen liegen nicht nur in den Händen der regionalen Betriebe, sondern sind auch von globalen Erregern beeinflusst. Laut der letzten Risikoeinschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts gab es Anfang November in Deutschland zwei Ausbrüche von hochpathogenem aviärem Influenzavirus H5N1 bei Geflügel. Keiner der Ausbrüche betraf Brandenburg, was die erhöhte Aufmerksamkeit in der Region dennoch rechtfertigt. Besonders im Fokus steht die mögliche Übertragung auf Menschen: In den USA sind seit April 2024 wiederholt Infektionen bei Beschäftigten von Geflügel- und Milchviehbetrieben aufgetreten, was die Notwendigkeit strenger Hygienemaßnahmen unterstreicht, wie auch Oldenburger-Münsterland berichtet.
Das Traditionsunternehmen Kartzfehn, das eine zentrale Rolle in der Putenzucht spielt, blickt auf eine lange Geschichte zurück und hat sich als einer der größten Putenvermehrungsbetriebe Europas etabliert. Die Geschäftsführung, unter Leitung von Thomas und Barbara Storck, betont die Notwendigkeit, sicherzustellen, dass die Qualität der Produkte trotz dieser Herausforderungen gesichert bleibt. Mit zahlreichen Mitarbeitern und einem stabilen Netzwerk in der Landwirtschaft ist Kartzfehn positioniert, um auch in Krisenzeiten als zuverlässiger Partner zu agieren und eine Fortführung des Betriebs anzustreben.