Potsdam – Nach monatelangen Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft Neuruppin das Verfahren gegen den Oberbürgermeister von Potsdam, Mike Schubert (SPD), eingestellt. Dieser stand im Verdacht, in 67 Fällen kostenlose VIP-Tickets für Sport- und Kulturveranstaltungen angenommen zu haben. Obwohl er wegen Vorteilsannahme tatverdächtig war, wurden die Ermittlungen aufgrund einer Geldauflage von insgesamt rund 34.000 Euro gegen gemeinnützige Einrichtungen und die Landeskasse eingestellt. Dies wurde von der Staatsanwaltschaft am 17. Dezember 2024 bekannt gegeben.
Schubert selbst wurde durch seine Anwältin zitiert, dass mit der Zustimmung zur Einstellung des Verfahrens kein Schuldeingeständnis verbunden sei. Er wolle damit seine Familie und die Stadt von weiteren Belastungen durch das Verfahren entlasten. Der Rathauschef betonte, dass er sich nicht als korrupt fühle, räumte jedoch ein, sich in eine angreifbare Position gebracht zu haben. Der Verdacht, so die Staatsanwaltschaft, sei nicht schwerwiegend genug, um eine strafrechtliche Verurteilung nach sich zu ziehen, weshalb er nicht vor Gericht gestellt wird. Seit April liefen die Ermittlungen gegen den SPD-Politiker, der seit 2018 das Amt des Oberbürgermeisters bekleidet, wie auch rbb24.de berichtete.
Hintergrund der Ermittlungen
Die Vorwürfe gegen Schubert beziehen sich auf eine großzügige Einladungspraxis von Potsdamer Sportvereinen, die mit kostenlosen Tickets sein Wohlwollen gewinnen wollten. Neben Schubert sind auch elf weitere Personen aus den Sportvereinen betroffen, gegen die ebenfalls ermittelt wird. Diese Vorgänge werfen einen Schatten auf die Integrität des Rathauschefs, der in der Zukunft möglicherweise Stellung zu den Geschehnissen beziehen wird. Der Wert der angenommenen Tickets summiert sich auf über 13.000 Euro, was das öffentliche Interesse an dem Verfahren zusätzlich erhöht hat, wie merkur.de hervorhebt.