Friedrichshain-KreuzbergPotsdam

Kritik an Pollern: Jo-Holz gegen Verkehrsberuhigung am Boxhagener Platz!

Im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg regt sich Widerstand gegen die geplanten Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, die unter dem Titel „Xhain beruhigt sich“ laufen. Tim Johannson, der Inhaber des Ladens Jo-Holz am Boxhagener Platz, äußert sich kritisch zu den Plänen des Bezirksamts. Diese sehen unter anderem Poller und neue Fußgängerzonen vor, die er als Bedrohung für sein Geschäft empfindet.

Johannson, der seinen Laden seit 1991 führt und sich auf Wohnungstüren in DDR-Maßen spezialisiert hat, fürchtet, dass die Veränderungen die Kundenfrequenz negativ beeinflussen könnten. Er stellt fest, dass der Verkehr in der Gegend bereits minimal ist und sieht keinen Bedarf für weitere Eingriffe. „Die geplanten Maßnahmen könnten dazu führen, dass Stammkunden abgeschreckt werden“, warnt er.

Verkehrsplanung und Existenzängste

Ein zentrales Problem sieht Johannson in der Be- und Entladezone vor seinem Geschäft. Hier wurden bereits Stammkunden wegen Parkverstößen mit Strafzetteln belegt. „Die Verkehrsplanung der Grünen ist mangelhaft und berücksichtigt nicht die Belange von Gewerbetreibenden“, kritisiert er. Er hat eine Ausbildung als Werkzeugmacher und ein Maschinenbaustudium absolviert und kennt sich daher gut mit den Gegebenheiten vor Ort aus.

Seinen Unmut über die Verkehrsplanung möchte er in einer Sitzung des Verkehrsausschusses im Rathaus Kreuzberg zum Ausdruck bringen. „Die Poller könnten die Lebensadern des Kiezes abschnüren und die Versorgungsbedingungen insgesamt verschlechtern“, befürchtet der Ladenbesitzer.

Das Konzept „Xhain beruhigt sich“

Das flächendeckende Konzept zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, das das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg am 27. Juni 2023 beschlossen hat, umfasst 280 Maßnahmen in 15 Planungsgebieten. Dieses Konzept richtet sich ausschließlich nach den Nebenstraßen, da die Hauptstraßen in der Verantwortung des Senats liegen. Zu den Maßnahmen gehören Asphaltkissen, Einbahnstraßen-Regelungen, Gehwegvorstreckungen und Modalfilter, die das Durchfahren einer Kreuzung verhindern sollen.

Die Initiatoren des Konzepts legen Wert auf die Einbeziehung der Bürger. Informationen zu den Maßnahmen werden auf der Plattform www.xhain-beruhigt.berlin bereitgestellt, und Bürger können ihre Meinungen und Fragen über mein.Berlin einbringen. Dabei ist auch die Perspektive der lokalen Gewerbetreibenden von Bedeutung.

Einzelhandel und Verkehrsberuhigung

Die Ängste, die Johannson äußert, sind nicht einzigartig. Laut einer Studie des Forschungsinstituts für Nachhaltigkeit (RIFS) aus Potsdam erreichen 93% der Kunden Geschäfte nicht mit dem Pkw. Auf den Umsatz hat diese Tatsache erhebliche Auswirkungen: 91% der Einnahmen stammen von Kunden, die zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind. Händler schätzen die Pkw-Nutzung bei Kunden jedoch deutlich höher ein, was die Fehlwahrnehmung unterstreicht.

Ein weiteres Webinar zu diesem Thema ist bereits für Oktober 2024 angekündigt, bei dem Experten über die Herausforderungen der Verkehrsberuhigung für den Einzelhandel diskutieren werden. Die Ergebnisse dieser Diskussionen könnten regen Einfluss auf die zukünftige Planung und die Zusammenarbeit zwischen den Behörden und den Gewerbetreibenden haben.

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