
Am Sonntag, dem 30. März 2025, fand im neu errichteten Synagogenzentrum in Potsdam ein Tag der offenen Tür statt, der große Besucherzahlen anzog. Etwa 500 Menschen strömten durch die Eingangstür, vorbei an der Einlasskontrolle, um die neue Synagoge in der Schloßstraße zu besichtigen, die erst im vergangenen Jahr eröffnet wurde. Laut maz-online.de ist dieser Ort von besonderer Bedeutung, da die jüdische Gemeinde zuvor keine permanente Einrichtung hatte.
Das Synagogenzentrum, dessen Bau fast 20 Jahre in Anspruch nahm, wurde nach einem Staatsvertrag zwischen dem Land Brandenburg und dem jüdischen Landesverband im Jahr 2005 realisiert. Der Entwurf stammt von Architekt Jost Haberland und umfasst einen Synagogenraum aus Eichenholz, der in einem modernen Stil mit hohen Spitzbogenfenstern gestaltet ist. Besonders hervorzuheben ist die Decke, die an ein Zeltdach erinnert und die Diaspora symbolisiert, wie tagesschau.de berichtet.
Geschichte und Bedeutung
Die Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Potsdam ist von historischen Herausforderungen geprägt. Die alte Synagoge, die am Wilhelmplatz stand, wurde während der Reichspogromnacht im Jahr 1938 zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie abgerissen, was zur Folge hatte, dass die jüdische Gemeinde ohne einen festen Platz war, bis zur Eröffnung des neuen Zentrums.
Die neuen Sicherheitsmaßnahmen, die in der Synagoge umgesetzt wurden, umfassen unter anderem installierte Kameras und strenge Zugangskontrollen. Ursprünglich war ein öffentlich zugängliches Café geplant, welches jedoch aufgrund der Sicherheitsstandards nicht umgesetzt wurde. Dennoch soll im Erdgeschoss ein koscheres Café eröffnet werden, das auch für Nichtjuden zugänglich ist.
Veranstaltungen und Gemeinschaftsangebote
Der Tag der offenen Tür, organisiert von Günter Jek von der Zentralen Wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) und Nick Hörmann, dem Leiter des Potsdamer Synagogenzentrums, bot eine Plattform für den Austausch und Informationen über die zukünftigen Angebote. Geplant sind öffentliche Vorträge sowie Veranstaltungen für Schüler und Studierende, die das Interesse an jüdischem Leben weiter fördern sollen.
Besucher konnten auch die Geschlechtertrennung in der Synagoge erleben, die durch eine separate Frauenempore (Mechiza) gekennzeichnet ist. Männer mussten eine Kippa tragen, die beim Betreten der Synagoge bereitgestellt wurde. Diese traditionellen Elemente finden nun ihren Platz in einem modernen, in hellen Brandenburger Klinkersteinen errichteten Gebäude, das Raum für gemeinschaftliche und religiöse Angebote schafft.
Durch diese feierliche Eröffnung und die positiven Rückmeldungen der Besucher wird deutlich, dass das Synagogenzentrum in Potsdam nicht nur ein Ort für den Gottesdienst, sondern ein wichtiges Zentrum für das jüdische Leben in der Region darstellt. Die ZWST wird in den kommenden Jahren die Verwaltung des Zentrums übernehmen und die Nutzung des Synagogenraums koordinieren.