
Andreas Dresen, der renommierte 61-jährige Filmemacher, steht vor der Möglichkeit, Ehrenbürger von Schwerin zu werden. Diese Auszeichnung wurde vom Präsidium der Stadtvertretung vorgeschlagen. Die endgültige Entscheidung zu diesem Vorschlag wird am 24. März 2025 fallen, wie schwerin-lokal.de berichtet. Dresen, der in Gera geboren wurde, zog im Alter von drei Jahren mit seiner Familie nach Schwerin. Hier wuchs er in einer theateraffinen Umgebung auf, da seine Mutter, Barbara Bachmann, am Staatstheater Schwerin arbeitete, und sein Vater, Adolf Dresen, Regisseur war.
Dresen hat seit über 30 Jahren einen bedeutenden Platz in der deutschen Filmlandschaft. Seine Werke wurden nicht nur in Deutschland, sondern auch international, unter anderem auf Festivals in Cannes, Chicago und Karlovy Vary, anerkannt. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen „Halbe Treppe“, „Wolke Neun“, „Halt auf freier Strecke“ und „Gundermann“. Diese Filme haben ihm mehrfach den Deutschen Filmpreis eingebracht, was seine herausragende Stellung im deutschen Kino unterstreicht, wie nordkurier.de ergänzt.
Verbindung zur Heimatstadt
Die Verbindung Dresens zu Schwerin ist stark. Stadtpräsident Sebastian Ehlers bezeichnet ihn als Botschafter der Stadt und hebt seine Bedeutung für das deutsche Kino hervor. Oberbürgermeister Rico Badenschier, auch SPD, schätzt Dresens künstlerisches Schaffen und den Einfluss seiner Filme auf die Gesellschaft. Dresen selbst äußert, dass der Vorschlag zur Ehrenbürgerschaft ihn sehr berührt und dass er sich seiner tiefen Verbundenheit mit der Stadt bewusst ist.
Der Filmemacher hat beim Filmkunstfest MV mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter den Hauptpreis für „Raus aus der Haut“ (1998) und „Nachtgestalten“ (1999). Sein Debütfilm „Stilles Land“ feierte 1992 beim Filmkunstfest MV Premiere und zeigt bereits zu diesem Zeitpunkt seine enge Beziehung zur Region. Dresen lebt heute in der Nähe von Potsdam und ist seit 2018 Professor für Filmschauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Rostock.
Ein Filmemacher mit einer Botschaft
Dresens Filme thematisieren häufig ostdeutsche Themen und deren gesellschaftliche Relevanz, was ihn zu einem wichtigen Stimmenfänger in der deutschen Kultur macht. Durch seine filmschaffenden Wurzeln im Schweriner Theater unter Christoph Schroth konnte er bereits in der Jugend erste Erfahrungen sammeln. Im Rahmen seiner künstlerischen Laufbahn hat er sich als Mitglied der Akademie der Künste, der Europäischen Filmakademie und der Academy of Motion Picture Arts and Sciences engagiert. Außerdem ist er Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie.
Sollte Andreas Dresen das Ehrenbürgerrecht tatsächlich verliehen werden, würde er der fünfte Ehrenbürger der Stadt Schwerin seit dem Jahr 2000. Vor ihm wurden unter anderem Ludwig Bölkow (2000) und Bertha Klingberg (2002) mit dieser Ehre ausgezeichnet. In den letzten Jahren hat das Ehrenbürgerrecht in Schwerin nur selten Anwendung gefunden, weshalb diese Entscheidung besondere Bedeutung erlangt.
Am 16. März wird zudem sein Film „Whisky mit Wodka“ beim 2. Kinotag in Mecklenburg-Vorpommern gezeigt, was einmal mehr die Lebendigkeit und Relevanz seiner Arbeit unterstreicht, wie von ndr.de herausgestellt wird.