
Bei der Bundestagswahl in Brandenburg hat die AfD einen überwältigenden Sieg errungen und sich als die stärkste politische Kraft etabliert. Nach vorläufigen Ergebnissen erhielt die AfD erstaunliche 32,5 Prozent der Zweitstimmen, was zu einem klaren Dominanz in neun der zehn Wahlkreise führte. Die Partei konnte in 403 von 413 Brandenburger Gemeinden die meisten Zweitstimmen holen, und der Abstand zur zweitplatzierten CDU weitet sich insbesondere in den östlichen Gemeinden aus.
Die CDU erreichte mit 18,1 Prozent den zweiten Platz, während die SPD eine dramatische Niederlage hinnehmen musste und auf lediglich 14,8 Prozent fiel – ihr schlechtestes Ergebnis in der Geschichte der Bundestagswahlen in Brandenburg. Die SPD konnte nur ein Direktmandat in Potsdam mit Olaf Scholz gewinnen, der den Wahlkreis mit 21,8 Prozent der Erststimmen für sich entschied.
Ergebnisse der Parteien im Detail
Die Wahlbeteiligung war mit 81,5 Prozent ein Rekord und übertraf die 75,6 Prozent von vor vier Jahren. Im Vergleich zur Bundestagswahl 2021, als die SPD noch bei 29,5 Prozent, die AfD bei 18,1 Prozent und die CDU bei 15,3 Prozent lag, zeigt sich ein drastischer Wandlungsprozess.
Partei | Zweitstimmen (%) | Direct Mandate |
---|---|---|
AfD | 32,5 | 9 |
SPD | 14,8 | 1 |
CDU | 18,1 | 0 |
Linke & BSW | 10,7 | 0 |
Grüne | 6,6 | 0 |
Die Linke und die neu gegründete Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) lagen beide bei 10,7 Prozent der Zweitstimmen, während die Grünen nur 6,6 Prozent erzielten. Die FDP konnte in wenigen Gemeinden über fünf Prozent erreichen, trotz dass ihr höchster Wert in Schraden bei 8,0 Prozent lag.
Reaktionen und Ausblick
Die Reaktionen auf die Wahl sind gemischt. Während AfD-Landeschef René Springer das Ergebnis als „bombastisch“ bezeichnet und die AfD als einzige politische Alternative erachtet, spricht die SPD von einem „katastrophalen“ Erlebnis und fordert inhaltliche Konsequenzen. Robert Crumbach, Landeschef der BSW, erwartet dagegen keine negativen Auswirkungen auf die bestehende Koalition mit der SPD.
Die Brandenburger CDU zeigt sich mit ihrem Resultat zufrieden und spricht von einem klaren Politikwechsel. Auch das Ergebnis in den einzelnen Gemeinden ist eindrücklich: In Jämlitz-Klein Düben erreichte die AfD 69,2 Prozent, während die CDU dort nur 6,9 Prozent erzielen konnte. In Kleinmachnow hingegen schnitt die AfD mit 11,5 Prozent deutlich schwächer ab, während die Bündnis 90/Die Grünen dort 19,9 Prozent gewinnen konnten.
Mit dieser Wahl zeichnet sich ein neuer politischer Kurs für Brandenburg ab, der sowohl die politischen Landschaften als auch die Wählerstimmung nachhaltig beeinflussen dürfte.