
Die Stadtverordnetenversammlung von Finsterwalde hat kürzlich den Umbau der denkmalgeschützten „Alten Weberei“ zu einem modernen Kreativcampus beschlossen. Der Beschluss fiel mit 16 Ja-Stimmen und 8 Enthaltungen und markiert einen entscheidenden Schritt in der Entwicklung der Region. Bürgermeister Jörg Gampe bezeichnet das Projekt als eine bedeutende Chance für Finsterwalde, um die Stadt als kreativen Standort zu stärken und vielfältige Nutzungsmöglichkeiten zu bieten. Der Umbau soll Kunst-, Kultur- und Bildungsräume schaffen, die der gesamten Bevölkerung zugutekommen.
Das Projekt wird von einem soliden finanziellen Fundament begleitet. Vor einem Jahr sicherte die damalige Bundesregierung eine finanzielle Unterstützung in Höhe von über 8,8 Millionen Euro aus dem Investitionsprogramm „InKult“. Darüber hinaus fließen rund 900.000 Euro aus dem Bundesprogramm „KulturInvest“ in die Sanierung der Alten Weberei. Diese Summe könnte auf über 9,7 Millionen Euro an Bundesfördermitteln anwachsen, was den Rahmen für weitere Entwicklungen absteckt.
Richtlinien und Fristen für den Umbau
Ein zentrales Ziel des Projekts ist die fristgerechte Fertigstellung der Bauarbeiten bis Ende 2027. Diese Deadline wird auch durch die Notwendigkeit bestimmt, das Projekt innerhalb der festgelegten Förderrichtlinien abzuschließen. Detaillierte Planungsunterlagen müssen bis Herbst 2024 zur baufachlichen Prüfung eingereicht werden. Sollte dies nicht geschehen, muss das denkmalgeschützte Gebäude gegebenenfalls aus dem städtischen Haushalt erhalten werden, was zusätzliche finanzielle Belastungen für die Stadt darstellen könnte.
Der Plan sieht die Schaffung eines Ortes vor, der Kreativität, Bildung und Austausch fördert. Geplant sind Proberäume für Bands, Chöre und Theatergruppen sowie Ateliers und multifunktionale Veranstaltungsräume. Zudem ist eine urbane Kletterwand an der Außenfassade angedacht, was zusätzlichen Raum für Freizeitgestaltung bieten würde. Die barrierefreie Erschließung wird ebenfalls berücksichtigt, um allen Bürgerinnen und Bürgern Zugang zu gewähren.
Beteiligung der Bürger und zukünftige Schritte
Die Entwicklung des Kreativcampus basiert auf einer intensiven Bürgerbeteiligung und Fachberatungen, die in Form von zwei Beteiligungsworkshops stattfanden. Hier konnten Bürgerinnen und Bürger ihre Meinungen äußern und aktiv am Entwicklungsprozess teilnehmen. Die nächste Phase umfasst die Ausarbeitung konkreter Nutzungskonzepte sowie die langfristige Finanzauslegung, um die Betriebsfähigkeit des Zentrums zu sichern. Einnahmen sollen dabei durch Vermietungen, Veranstaltungen und Förderprogramme erwirtschaftet werden, wobei die Nutzungskosten für Kulturschaffende und Vereine erschwinglich bleiben sollen.
Insgesamt spiegelt das Projekt den Willen der Stadt wider, das kulturelle Angebot nachhaltig zu erweitern und einen Raum zu schaffen, der verschiedene Generationen und Interessen vereint. Der Kreativcampus wird somit nicht nur ein Treffpunkt für Kunst- und Kulturschaffende, sondern auch ein Impulsgeber für innovative Bildungsprojekte in der Region, was einen wertvollen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung darstellen könnte.