
2024 steht im Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) im Zeichen von Wahlen. Im Juni wurden die Gemeindevertreter, Stadtverordneten und Kreistagsmitglieder gewählt, gefolgt von einer Landtagswahl im September. Ein bedeutendes Ergebnis dieser Wahlen war die Wahl von Sven Herzberger, der am 1. März 2024 das Amt des Landrates übernahm. Herzberger, der parteilos ist und zuvor Bürgermeister von Zeuthen war, setzte sich in einer Stichwahl im Herbst 2023 gegen Steffen Kotré von der AfD durch.
Herzberger beendete einen Konflikt um Schulen im Landkreis, nachdem der Kreistag im Oktober den Bau neuer Schulen beschloss. Die Kommunalwahlen führten zu einer neuen Zusammensetzung des Kreistags, in dem die AfD die stärkste Partei stellt. Zudem bilden SPD, Grüne, Linke, Wir für KW, BIS, CDU, FDP, Bauern und Stimme der Dörfer eine umfangreiche Koalition.
Politische Entwicklungen und Streitigkeiten
Die Vize-Landrätin Susanne Rieckhof von der SPD wurde im November abgewählt, unterstützt von Stimmen der AfD. Die Abwahl Rieckhofs führte zu Spannungen zwischen den Sozialdemokraten und Landrat Herzberger. Darüber hinaus gewann Ludwig Scheetz von der SPD ein Direktmandat bei der Landtagswahl, während Tina Fischer ebenfalls von der SPD im Norden des Kreises erfolgreich war. Nadine Graßmel (SPD) und Benjamin Filter (AfD) zogen ebenfalls in den Landtag ein.
Auf kommunaler Ebene wurden Philipp Martens zum neuen Bürgermeister von Zeuthen gewählt, wo er von einem Bündnis unterstützt wurde. Dirk Knuth von den BVB/Freien Wählern übernahm das Bürgermeisteramt in Mittenwalde. In Bestensee wurde der ehemalige Bürgermeister Klaus-Dieter Quasdorf wegen Vorteilsannahme verurteilt, während in Königs Wusterhausen Konflikte um Bauprojekte im Königspark und bei Riedels Gasthof bestehen.
Wie Niederlausitz Aktuell berichtet, gewann Sven Herzberger die Landrats-Stichwahl mit 64,8 % der Stimmen, während der AfD-Kandidat Steffen Kotré 35,2 % der Stimmen erhielt. Dieses Ergebnis markiert das Ende der SPD-Dominanz in der Region, die seit 1993 den Landrat stellte. Im ersten Wahlgang führte Kotré mit 35,3 %, gefolgt von Herzberger mit 34,8 %. Die SPD-Kandidatin Susanne Rieckhof scheiterte mit 29,9 % der Stimmen und schied aus dem Rennen.
Die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl betrug 47,9 %, was leicht unter der 50,8 % des ersten Wahlgangs lag, wie MAZ Online berichtet.