Am Wochenende fanden in Brandenburg die ersten Knutfeste des Jahres 2025 statt, die traditionelle Veranstaltungen zur Verbrennung von Weihnachtsbäumen in Dorfgemeinschaften sind. In Cottbus erlebte der Weihnachtsbaum jedoch einen anderen Höhepunkt: Hier nützten rund 100 Teilnehmer die Gelegenheit, an einem ungewöhnlichen Wettkampf teilzunehmen, der von der Freiwilligen Feuerwehr im Ortsteil Ströbitz organisiert wurde. Die Veranstaltung, mit dem Motto „Letzter Auftritt für den Weihnachtsbaum“, feierte in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen und bot ein spannendes Event für die gesamte Community.
Der Weitwurf-Wettbewerb stieß auf großes Interesse und sorgte für jede Menge Begeisterung. Ein Teilnehmer übertraf alle anderen, indem er seinen Tannenbaum auf beeindruckende 8,80 Meter warf. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte die beste Weite lediglich 5,90 Meter betragen. Das Event zog nicht nur lokale Wurfakrobaten an, sondern diente auch einem wichtigen Zweck. Die Einnahmen der Veranstaltung wurden der Familie eines kürzlich getöteten Polizisten zugutekommen.
Ehre für einen heldenhaften Polizisten
Der Polizist, ein 32-jähriger Beamter, wurde tragischerweise bei einer Fahndung nach mutmaßlichen Autodieben in Lauchhammer getötet. Während er ein verdächtiges Fahrzeug kontrollieren wollte, wurde er angefahren und erlag seinen Verletzungen. Er war in der Gemeinde bekannt und hatte viele Jahre zuvor selbst als Mitglied der Jugendfeuerwehr in Cottbus-Ströbitz gedient.
Mit dieser sportlichen Veranstaltung wurde nicht nur das Wintervergnügen gefördert, sondern auch der lokale Zusammenhalt gestärkt. „Letzter Auftritt für den Weihnachtsbaum“ bietet den Menschen die Möglichkeit, in geselliger Runde zusammenzukommen und gleichzeitig einem wichtigen Anliegen zu helfen, wie rbb24 berichtet.
Die Tradition des Weihnachtsbaums
Die Wurzeln des Weihnachtsbaums reichen weit zurück. Diese Tradition ist seit dem 16. Jahrhundert ein fester Bestandteil der Weihnachtsfeierlichkeiten in vielen Ländern und wurde ursprünglich im Elsass, das damals Teil des Heiligen Römischen Reiches war, populär. Joseph Grubinger von Der Westen erklärt, dass die ersten Weihnachtsbäume oft mit Äpfeln, Nüssen und anderen symbolischen Gegenständen des Paradieses geschmückt waren.
Die Praxis, Weihnachtsbäume zu schmücken und sie in den Mittelpunkt von Festlichkeiten zu stellen, hat sich seit Martin Luther, der um 1530 den ersten Baum mit Kerzen schmückte, stark weiterentwickelt. Im 19. Jahrhundert gewann dieser Brauch durch Prinz Albert in Großbritannien an Popularität und wurde zum zentralen Symbol der Weihnachtszeit.
Heute ist der Weihnachtsbaum in vielen Ländern, darunter auch in großen Metropolen wie New York, London und Rom, der Inbegriff für festliche Feierlichkeiten geworden. Aus dieser reichen Tradition heraus zeigt der Weihnachtsbaum nicht nur den Gemeinschaftsgeist, sondern auch die Verbundenheit mit lokalen Gegebenheiten, wie sie beim Weitwurf-Event in Cottbus zum Ausdruck kam.