
Am 29. März 2025 bringt das Staatstheater Cottbus eine faszinierende neue Inszenierung von William Shakespeares „Hamlet“ auf die Bühne. Unter der Regie von Armin Petras, der sowohl die Regie führt als auch Co-Schauspieldirektor ist, wird das Stück mit einer besonderen musikalischen Untermalung präsentiert. Die Musik stammt von der britischen Band The Tiger Lillies und basiert auf ihrem Konzeptalbum über den dänischen Prinzen.
Die Inszenierung thematisiert den inneren Konflikt Hamlets und die Auswirkungen des Trauerfalls seines Vaters. Johannes Scheidweiler übernimmt die Titelrolle und bringt die komplexe Figur des Hamlet zum Leben. Die Aufführung stellt die gesellschaftlichen Veränderungen in den Fokus, die während der deutschen Wiedervereinigung stattfanden und zeigt, wie Machtverhältnisse und persönliche Beziehungen durch Umstrukturierungen auf eine harte Probe gestellt werden.
Ein Reichsbahn-Ausbesserungswerk als Bühnenbild
Das Bühnenbild erinnert an ein Reichsbahn-Ausbesserungswerk und kann als Metapher für den Umbruch in der Gesellschaft interpretiert werden. Die Figuren im Stück befinden sich in einem ostdeutschen Betrieb, der durch die „Sanierungen“ in der Wendezeit betroffen ist. Choreografien und visuelle Elemente ergänzen die Darbietung und schaffen ein eindrucksvolles Gesamtkunstwerk.
Die Kostüme, entworfen von Philipp Basener, reflektieren den Wandel der ostdeutschen Arbeiterklasse bis hin zu den Figuren der 90er Jahre. Das Ensemble umfasst neben Scheidweiler Performer wie Kai Börner, Sigrun Fischer, Berit Jentzsch, Markus Paul, Nathalie Schörken und Lucie Luise Thiede.
Gesellschaftliche Themen im Fokus
Auch die Rolle der Frauen wird in dieser Inszenierung besonders thematisiert. Ophelia, Hamlets Geliebte, wird durch die Abweisung des Prinzen und die neue gesellschaftliche Ordnung in den Selbstmord getrieben. Die Inszenierung durch Armin Petras verknüpft Shakespeares klassischen Text mit zeitgenössischen Themen und schafft so einen relevanten Bezug zur heutigen Zeit. Der Verlust der eigenen Identität in einer sich verändernden Welt ist ein zentrales Motiv, das die Zuschauer nachdenklich stimmen soll.
Die Vorstellung am 29. März 2025 beginnt um 19:30 Uhr im Großen Haus des Staatstheaters. Sie wird ein Erlebnis für Theaterliebhaber und solche, die sich für die Botschaften der Wendejahre interessieren. Weitere Vorstellungen sind für den 8. April 2025, den 16. Mai 2025 und den 1. Juni 2025 geplant. Karten sind im Besucherservice, an der Abendkasse und online erhältlich.
Für Interessierte wird ein Podcast zur Produktion angeboten, der Einblicke in die Wendejahre und die Rolle der Musik in der Inszenierung gibt. Zudem gibt es die Möglichkeit, eine Ausstellung über die DDR im Diesel-Kraftwerk zu besuchen, die bis zum 11. Mai 2025 dokumentarische und künstlerische Bildwelten thematisiert.
Die komplett auf Englisch gesungenen Songs der Tiger Lillies werden in deutscher Sprache übertitelt, wodurch die Aufführung auch für ein breiteres Publikum zugänglich ist. Barrierefreiheit wird durch eine vorhandene Hörschleife und rollstuhlgerechte Zugänge gewährleistet, allerdings ist eine vorherige Anmeldung erforderlich.