In Brandenburg drängt die Zeit – und das mit alarmierenden Folgen für die Rettungsdienste. Oft verfehlen die Einsatzkräfte die gesetzlich vorgeschriebene Frist von 15 Minuten, um am Notfallort einzutreffen. Diese kritische Situation zeigt sich deutlich in den jüngsten Berichten des Gesundheitsministeriums, die auf eine Anfrage der AfD-Fraktion im Landtag veröffentlicht wurden. Im Jahr 2022 hielten nur zwei Städte, Brandenburg an der Havel und Frankfurt (Oder), die Vorgaben ein. Städte wie Potsdam und Cottbus sowie alle Landkreise überschritten die Frist regelmäßig, und die aktuellen Daten für das vergangene Jahr stehen noch aus, wie rbb24.de berichtete.
Die Zahlen sind alarmierend: Im Landkreis Spree-Neiße wurde die gesetzliche Hilfsfrist mit nur 81 Prozent der Einsätze am häufigsten verfehlt, gefolgt von Ostprignitz-Ruppin mit 82 Prozent. Im Jahr 2021 waren die Bedingungen noch erträglicher, doch auch damals gelang es den Rettungsdiensten nur in Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder) und Cottbus in 95 Prozent der Fälle, rechtzeitig zu reagieren, so das Sozialministerium in Potsdam, wie bereits Ärzteblatt.de berichtete.
Zukünftige Verbesserungen in Sicht?
Das Brandenburgische Rettungsdienstgesetz sieht vor, dass die Rettungsdienste jedes Einsatzziel an einer öffentlichen Straße in 95 Prozent der Fälle innerhalb von 15 Minuten erreichen müssen. Um die Lage zu verbessern, wird mit dem neuen Gesetzentwurf der Bundesregierung eine bessere Vernetzung zwischen vertragsärztlichem Notdienst, Notaufnahmen in Krankenhäusern und Rettungsdiensten angestrebt. Eine effizientere Steuerung der Hilfeersuchen könnte zudem dazu beitragen, die Rettungsdienste zu entlasten und die rechtzeitige Erreichung der Einsatzorte zu gewährleisten. Diese Entwicklung zeigt, dass ernsthafte Anstrengungen unternommen werden, um die Notfallversorgung zu reformieren und möglicherweise die alarmierenden Statistiken in den kommenden Jahren zu verbessern.