In der Altstadt von Brandenburg an der Havel hat der Computerladen Kavoja Systems dauerhaft geschlossen. Wie maz-online.de berichtete, eröffnete Geschäftsführer Christoph Voß den Laden Anfang 2020 in der Ritterstraße 91. Der Rückgang der Nachfrage während der Corona-Pandemie führte zu den geschäftlichen Schwierigkeiten, da viele Kunden bereits neue Technik erworben hatten. Kavoja Systems hatte vier Jahre in der beliebten Einkaufsstraße der Stadt seinen Standort.
Der Laden umfasst 41,5 Quadratmeter und besteht aus zwei Räumen. Laut der Mitteilung können neue Mieter sofort einziehen. Zuvor war dort der Friseur Haarprojekt ansässig. In unmittelbarer Nähe befinden sich der Sozialverband Deutschland und das Altstadt-Pub, das von Kerstin Rauch geleitet wird. Diese äußert Zweifel an einer möglichen Wiederbelebung der Ritterstraße. Auch andere Geschäfte haben in letzter Zeit geschlossen: Im Februar 2024 wurde der Pachamama-Laden aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen, und im Juli 2024 schloss das Café Melange, ein beliebter Treffpunkt, seine Türen.
Leerstand und Herausforderungen für den Einzelhandel
Die Schließung von Kavoja Systems ist Teil eines besorgniserregenden Trends, der in vielen deutschen Städten zu beobachten ist. Laut focus.de wird prognostiziert, dass rund 46.000 Einzelhändler in Deutschland in den nächsten vier Jahren aufgeben werden. Für 2023 wird mit etwa 5.000 Filialschließungen gerechnet, was zu einem abnehmenden Interesse an Stadtzentren führt. Hauptgrund für den Rückgang sind hohe Mietkosten und ein boomender Online-Handel.
Die Schließungen betreffen vor allem kleinere Fachhändler wie Modeboutiquen und Schuhläden, während Kaufhäuser zunehmend an Bedeutung verlieren. Um dem Ladensterben entgegenzuwirken, sind Maßnahmen wie die Stärkung von lokalen Käufen, die Schaffung multifunktionaler Orte sowie die Umnutzung von Ladenflächen in Wohnraum notwendig. Experten fordern eine zentrale Anlaufstelle zur Koordinierung von Förderprogrammen und zur Stärkung der Stadtentwicklung.