
Am 10. März 2025 fällt der Internationale Frauentag auf einen Samstag, was in vielen Einrichtungen. Dazu zählen Apotheken, Supermärkte und Geschäfte, zu bemerken war, dass zahlreiche Frauen an diesem Tag arbeiten müssen. Ein Tag, der traditionell der Familie gewidmet ist, wird so von den Anforderungen des Berufslebens überschattet. Zudem bleiben an diesem Tag die Kitas geschlossen, was bedeutet, dass Kinder auf eine Betreuung durch ihre Familien angewiesen sind. Trotz der Widrigkeiten hat die Gesellschaft an diesem Ehrentag den Frauen und Mädchen Dank und Anerkennung zuteilwerden lassen, was in den freundlichen Reaktionen der Frauen, die darauf angesprochen wurden, sichtbar wurde. Dennoch wird darauf hingewiesen, dass feministische Bewegungen zunehmend diskreditiert werden und die Rechte von Frauen, vor allem das Recht auf den eigenen Körper, verstärkt hinterfragt werden.
Die Problematik der Entlohnung ist ebenfalls brisant. Frauen erhalten für gleiche Arbeit oft weniger Lohn als Männer. Der Vorsitzende des SPD-Unterbezirks, Keip, äußerte Bedenken zur Bezahlung der Frauen, die an einem Samstag arbeiten müssen, und forderte dringend einen Wandel in der Gleichstellung der Bezahlung. Diesen Herausforderungen wird auch von der SPD-Abgeordneten Sonja Eichwede, die im Bundestag für Frauenrechte eintritt, Aufmerksamkeit geschenkt. Ein konkreter Schritt in Brandenburg an der Havel sieht vor, dass städtische Aufträge nur an Unternehmen vergeben werden, die mindestens den Mindestlohn oder besser den Tariflohn zahlen. Eine Gleichstellung der Entlohnung von Frauen und Männern wird als eine der drängendsten gesellschaftlichen Aufgaben angesehen.
Geschichte und Bedeutung des Internationalen Frauentags
Der Internationale Frauentag hat seine Wurzeln in der sozialistischen Bewegung. Initiatorin Clara Zetkin stellte im Jahr 1911 auf der Zweiten Internationalen Frauenkonferenz in Kopenhagen den Antrag, einen speziellen Tag für Frauen einzuführen. Inspiriert wurde der 8. März durch Ereignisse aus den USA. So starben am 8. März 1857 129 Arbeiterinnen bei einem Brand in einer New Yorker Textilfabrik. Auch der Streik der Arbeiterinnen 1908 in der Cotton Textilfabrik, der auf die miserablen Arbeitsbedingungen aufmerksam machte, ist Teil dieser Geschichte. Mehrere Demonstrationen in den folgenden Jahrzehnten führten zu der Entscheidung, einen internationalen Tag für Frauen zu schaffen, der schließlich 1977 von den Vereinten Nationen als solcher anerkannt wurde.
In Deutschland ist der Frauenanteil in der Bevölkerung bei der letzten Erhebung mit 50,7 % ausgewiesen. Im öffentlichen Dienst gibt es Fortschritte, hingegen bestehen im zivilen Sektor weiterhin erhebliche Probleme bezüglich der Zahlungen. Der Gender Pay Gap ist nach wie vor ein aktuelles Thema; Frauen verdienen im Durchschnitt 16 % weniger als Männer. Diese Zahl hat sich vom Vorjahr verbessert, jedoch bleiben bestehenden Unterschiede in der Vergütung für gleichwertige Arbeit gravierend. Derzeit sind auch 19 % der Vorstandsmitglieder in den 200 umsatzstärksten Firmen Frauen, ein magerer Anteil, der auf die Notwendigkeit einer verstärkten Diskussion über Gleichstellung hinweist.
Aktuelle Herausforderungen und Ausblick
Trotz der Fortschritte in einigen Bereichen zeigen aktuelle Statistiken, dass Frauen weltweit nach wie vor oft unter prekären Bedingungen leben müssen. Insbesondere Gewalt gegen Frauen bleibt ein ungelöstes Problem. In Deutschland sind bereits 167.639 Fälle von Partnerschaftsgewalt im Jahr 2023 registriert worden, wobei 79 % der Opfer Frauen waren. Darüber hinaus erlangte die Diskussion um den Zugang zu Schutz- und Beratungseinrichtungen für Gewaltopfer durch das geplante Gewalthilfegesetz 2025 an Bedeutung. Dabei muss betont werden, dass nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern, Frauenrechte massiv eingeschränkt sind, wie beispielsweise in Afghanistan oder Iran.
Der Internationale Frauentag 2025 steht unter dem Motto „Für ALLE Frauen und Mädchen: Rechte, Gleichwertigkeit und Empowerment“. Es bleibt zu hoffen, dass die gesellschaftlichen Anstrengungen zur Gleichstellung und Bekämpfung von Diskriminierung weiterhin an Tempo zulegen, um eine inklusive und gerechte Zukunft für alle Frauen und Mädchen zu gestalten.
Für weitere Informationen über die Herausforderungen und Errungenschaften des Frauentags können Sie die Berichte auf Meetingpoint Brandenburg, DBB und bpb.de konsultieren.