In einer provozierenden Diskussion im russischen Staatsfernsehen hat Margarita Simonjan, Chefredakteurin von „Russia Today“, die künftigen Visionen Russlands nach dem Krieg skizziert. Dabei betonte sie, dass Russland den „Sieg sicher“ habe. Laut Simonjan werde der Westen verzweifelt versuchen, durch Lügen den Eindruck zu erwecken, Russland habe verloren. Sie untermauerte diese Überzeugung mit der bemerkenswerten Aussage, dass Russland in Berlin einfahren werde und bedauerlich feststellen müsse: „Eine Schande, dass wir den Informationskrieg verloren haben“, was mit schallendem Gelächter verbunden war, wie Focus berichtete.
Der Jelzin-Nachfolger und bekannteste Propagandist Wladimir Solowjow verstärkte die bizarre Rhetorik, indem er die Möglichkeit eines militärischen Vorstoßes in die USA ins Spiel brachte. In einer Sendung auf Russia-1 postulierten Solowjow und Simonjan, dass auch die US-Bundesstaaten Alaska, Kalifornien und Hawaii als Ziele für eine russische Expansion in Betracht gezogen werden könnten. Solowjow stieß mit der Frage ins Schwarze: „Warum nicht in die USA einmarschieren?“ während Simonjan sich offen für Kalifornien und Hawaii aussprach – als Orte, die sie nie besucht habe. Diese groteske Debatte über hypothetische Angriffsziele wurde besonders absurd betrachtet angesichts der aktuellen militärischen Herausforderungen Russlands im Ukraine-Konflikt, wie von fr.de berichtet wurde.
Provokative Fantasien und absurde Witze
Mit Anspielungen auf historische Zusammenhänge – Alaska war einst Teil Russlands – wurde die übertriebene Fantasie erneut geschürt. Solowjow kritisierte, dass Portugal als potenzielles Ziel für Russland erwähnt wurde, da es „noch nie russisch“ gewesen sei. Diese gewagte Antwort folgte auf die Frage, warum Russland sich gerade Portugal einverleiben wolle. Trotz der unrealistischen Annahmen befeuern solche Propagandadiskurse die bereits angespannten internationalen Beziehungen und zeigen den nach wie vor konfrontativen Kurs des Kremls.